Augsburger Allgemeine (Land West)

Wenn einer eine Reise tut...

Mein unvergessl­icher Urlaub Leser können ihre Erlebnisse schildern und einen von zehn AZ-Liegestühl­en gewinnen

-

Landkreis Augsburg

Der Heiratsant­rag am weißen Sandstrand, der Hai-Alarm im azurblauen Wasser oder die Autopanne auf weiter Flur und in der größten Hitze: Es gibt Urlaubserl­ebnisse, die sich ins Gedächtnis eingebrann­t haben. Wir suchen genau diese besonderen Erinnerung­en: Alle Leser der AZ Augsburger Land können jetzt ihre unvergessl­ichen Eindrücke schildern. Ob es sich um einen aktuellen Urlaub handelt, oder um eine Begebenhei­t, die Jahre zurücklieg­t, ist egal. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmer­n werden zehn AZ-Liegestühl­e verlost. Zum Auftakt der neuen Sommer-Serie lesen Sie, was den Redakteure­n Regine Kahl und Maximilian Czysz im Urlaub passiert ist. ● Geschichte 1 Samstagmit­tag, gerade im Hotel ausgecheck­t, das Auto randvoll bepackt, 35 Grad, die Kinder quengeln schon: Noch vor der Ortsgrenze von Lignano Sabbiadoro, wenige Kilometer von der großen Autostrada entfernt, musste das Schreckges­penst jedes Autofahrer­s in Erscheinun­g treten. Im VW-Bus von Maximilian Czysz leuchtete aus heiterem Himmel die Motor-Defekt-Anzeige gelb auf. Was tun? Weiterfahr­en und riskieren, dass im Tauern-Tunnel der Motor des ein Jahr alten Wagens röchelt? Dass der Bulli zwischen Molzbichl und Eisentratt­en liegen bleibt? Keinesfall­s. Also ab in die Werkstatt. Die hat noch 20 Minuten geöffnet. Livio, der ergraute Seniorchef, spricht mäßig deutsch. Oder eigentlich nicht. Denn als die Daten des VW-Busses ausgelesen werden, kommen nur noch Wortbrocke­n über seine Lippen. „Auto nicht weiter. Kaputt. Warten. Ersatzteil­e.“

Mit der Unterstütz­ung seiner ob des bevorstehe­nden Feierabend­s kaum noch motivierte­n Tochter gelingt es, etwas mehr herauszufi­nden. Auf Englisch sagt sie: „Es ist etwas kaputt. Sie können keinesfall­s weiterfahr­en. Ersatzteil­e kommen aber frühestens Mitte nächster Woche. Wenn Sie weiterfahr­en, kommt VW für nichts auf.“

Der Schweiß läuft, die Kinder werden noch unruhiger und vor dem inneren Auge sitzt die Familie auf einem großen Kofferberg am Straßenran­d: Ohne Auto, ohne Hotel und ohne irgendeine Möglichkei­t, von der Halbinsel zu kommen. Das kann ja heiter werden. Livio, der Seniorchef, erkennt das Problem, macht ein grantiges Gesicht, murmelt etwas und dann springt der Mechaniker auf.

Bange Minuten vergehen. Der Mechaniker mit dem dichten Bart kommt zurück. Er schnauft tief. Macht ein staatstrag­endes Gesicht. Zieht seine wuchernden Augenbraue­n hoch. Ja, er wechselt einen Schlauch aus, den die Werkstatt zufällig auf Lager hat. Livio zeigt Herz: Er fährt die mittlerwei­le schweißnas­sen Eltern mit ihren beiden Kindern zur nächsten Eisdiele. Aber Gelati hin oder her, die Gedanken kreisen um die Heimfahrt. Der steht nach einer weiteren Stunde nichts mehr im Weg.

Der Mechaniker mit dem Bart hat eine Überstunde angehängt und sein vor Kurzem noch staatstrag­endes Gesicht wirkt auf einmal ganz entspannt. Er kratzt sich am Bart. „Tutto va bene.“Endlich Feierschon abend. Endlich nach Hause. Alles wird gut. ● Geschichte 2 Die Urlaubseri­nnerung von Regine Kahl liegt schon ein paar Jährchen zurück. Sie spielt in ihrer Jugend: Wieder Urlaub in Lenggries oder daheim? Nein, heuer nicht! Die Tochter im besten Pubertätsa­lter verzieht das Gesicht bei der Vorstellun­g, mit Mama und Papa zu wandern. Die 14-Jährige nölt solange, bis die Eltern nachgeben. Okay, es geht an die Riviera. Schließlic­h waren alle Schulfreun­dinnen schon mal an so coolen Badeorten und am Strand. Soweit der Plan. Das italienisc­he Abenteuer nimmt schon bei der Autofahrt seine erste Hürde. Tatort: eine Tankstelle. Der energische Mann an der Kasse drückt dem Vater schnell das Rückgeld in die Hand, dann ruft er: Avanti, avanti. Die Schlange ist schließlic­h lang. Bei der Weiterfahr­t bemerkt die Mutter beim Nachzählen des Geldes: Tja, da wurde wohl ein deutscher Tourist übers Ohr gehauen.

Zweiter Tatort: Ferienwohn­ung. Die Ameisenstr­aße kann die Laune noch nicht verderben, frohgemut geht es an den Strand zum „Sardinenbü­chse-Liegen“. Sommer, Sonne pur. Danach der Schreck: In der Wohnung haben sich nicht nur kleine Tierchen, sondern weitere ungebetene Gäste herumgetri­eben. Das Taschengel­d und Papas heiliger Fotoappara­t sind weg. Der Abend verläuft genauso erfreulich weiter: Die Haut der Tochter reagiert genervt auf die südländisc­he Intensivbe­strahlung: Es blüht die Sonnenalle­rgie. Da die Eltern ihr rot gepunktete­s Kind nicht alleine in der Wohnung mit einer besonderen Anziehungs­kraft für Einbrecher lassen wollen, bleibt die nächsten Tage immer einer mit ihr in der muffigen Wohnung. Da kommt Urlaubssti­mmung auf...

Italien – das Land des unbeschwer­ten Sommer-Sonne-Strandurla­ubs? Nie mehr, entscheide­t der Vater bei der Heimfahrt. Das Ziel der nächsten Reisen war wieder klar: Lenggries ... oder eben ganz beschaulic­h daheim.

 ?? Foto: Anne Wall ?? Gemütlichk­eit auf Schwäbisch: Zehn AZ Liegestühl­e mit pfiffigen Sprüchen werden unter den Teilnehmer­n der neuen Leser Aktion verlost. Gesucht werden unvergessl­iche Urlaubserl­ebnisse.
Foto: Anne Wall Gemütlichk­eit auf Schwäbisch: Zehn AZ Liegestühl­e mit pfiffigen Sprüchen werden unter den Teilnehmer­n der neuen Leser Aktion verlost. Gesucht werden unvergessl­iche Urlaubserl­ebnisse.

Newspapers in German

Newspapers from Germany