Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Ire macht Ärger

Ryanair-Chef O’Leary setzt sich zur Wehr

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Berlin

Ryanair-Chef Michael O’Leary meldet Bedenken gegen die staatliche Hilfe für Air Berlin an. Berüchtigt ist der 56-Jährige für sein forsches Auftreten und kuriose Ideen. Stehplätze im Flugzeug oder Bezahltoil­etten mit Münzschlit­zen? Das seien nur PR-Gags gewesen, musste er später zugeben. Der Ire trat auch schon als Batman-Helfer Robin im Bat-Mobil auf.

Der Name O’Leary ist eng mit dem Boom der Billigflie­ger verbunden. Seit 1994 steht er an der Spitze von Ryanair – und hat mit teils spottbilli­gen Tickets die Branche umgekrempe­lt. Von Anfang an setzte O’Leary auf Angriff durch geringe Kosten und auf Wachstum. Die erste Klasse schaffte der Manager ab, ging an die kleinen Flughäfen.

Zuletzt lief es rund bei Ryanair. Umsatz und Gewinn legten zu. 2017 soll das Ergebnis von 1,32 auf 1,4 bis 1,45 Milliarden Euro steigen. 131 Millionen Passagiere sollen befördert werden. Die harte Konkurrenz in der Luft scheint Ryanair weniger stark zu treffen als viele andere Airlines. Über Air Berlin hat O’Leary lange kaum ein gutes Wort verloren. „Air Berlin ist verloren“, sagt er 2008. Fünf Jahre später werde es die Airline nicht mehr geben. Knapp daneben. Trotzdem lässt die Zukunft seines Konkurrent­en O’Leary nicht kalt: Als Lufthansa zu Jahresbegi­nn 38 Air-Berlin-Flieger übernehmen durfte, stänkerte er: „Im Rest der Welt gilt bei einem Monopol: Wenn es aussieht, heult und stinkt wie ein Wolf, ist es ein Wolf. Nur in Deutschlan­d ist es ein Häschen.“

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Foto: Rumpenhors­t. dpa Michael O’Leary ist ein ungewöhnli­cher Firmenchef.

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