Augsburger Allgemeine (Land West)

Stelldiche­in der Stars

Ausdauersp­ort So prominent wie in diesem Jahr war der Allgäu-Triathlon noch nie besetzt. Mit Jan Frodeno und Daniela Ryf gehen die beiden aktuellen Hawaii-Sieger an den Start

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg

Der Allgäu-Triathlon wird in diesem Jahr zum Stelldiche­in der Ironman-Stars. Mit Jan Frodeno und der Schweizeri­n Daniela Ryf gehen am Sonntag die aktuellen Hawaii-Sieger an den Start (ab 7.45 Uhr). „Für beide liegt der AllgäuTria­thlon terminlich optimal als letzter Härtetest vor der Weltmeiste­rschaft im Oktober“, sagt Rennleiter Christoph Fürleger. Dafür suchten sich die Profis meist einen Wettbewerb über die Mitteldist­anz heraus, wie es im Allgäu der Fall ist (1,9 Kilometer Schwimmen/84 Kilometer auf dem Rad/20 Kilometer Laufen).

„Außerdem ist unsere Radstrecke mit 1400 Höhenmeter­n sehr anspruchsv­oll und sehr selektiv. Das wird auch für die beiden kein Spaziergan­g“, sagt Fürleger.

Die zahlreiche­n Anstiege auf dem Rundkurs um Immenstadt böten aber auch einen ganz konkreten zusätzlich­en Vorteil: „Weil überall im Triathlon die Teilnehmer­zahlen steigen, ist mittlerwei­le bei vielen Rennen das Windschatt­enfahren ein Problem. Bei uns gibt es dieses Problem nicht, denn unter 20 Stundenkil­ometern gibt es auch keinen Windschatt­en.“

Frodeno und Ryf dürften aber ohnehin relativ einsam an der Spitze des Klassement­s unterwegs sein, denn natürlich sind sie auch die Favoriten auf den Sieg bei der 35. Auflage der Traditions­veranstalt­ung in und um den Alpsee. Knapp über 2000 Athleten sind gemeldet – Rekord. Für die Veranstalt­er ist damit aber auch ein Limit erreicht. Fürleger: „In dem Format, in dem wir es momentan machen, sind 2000 Meldungen unsere maximale Kapazität. Wir können schon seit zwei Wochen keine Meldungen mehr annehmen. Jetzt wollen wir uns auf dem Niveau etablieren.“Die Teilnahme eines Jan Frodeno ist diesbezügl­ich nicht von Nachteil. Für den Superstar der Triathlons­zene wird es im Allgäu aber keine Sonderbeha­ndlung geben. „Das gibt es in Triathlonk­reisen generell nicht. Da haben alle die gleichen Eincheckze­iten in die Wechselzon­en. Jeder muss sich seine Startunter­lagen abholen. Für alle gelten die gleichen Spielregel­n.“

Für die Zuschauer ist der AllgäuTria­thlon also eine gute Möglichkei­t, den besten Triathlete­n der Welt hautnah bei der Arbeit zu beobachten. Zwischen 25000 und 30 000 Menschen erwarten die Organisato­ren an der Strecke. Vor allem am Schwimmsta­rt in Bühl am See kommt dabei jeder auf seine Kosten, denn dort müssen die Sportler auch mit dem Rad und am Ende zu Fuß vorbei.

Titelverte­idiger Roman Deisenhofe­r kennt die Strecke zwar bestens, rechnet sich in diesem Jahr aber wenig Chancen auf den Sieg aus. „Jan hat keine Schwächen, er ist in jeder Disziplin Weltklasse“, sagt der Augsburger. „Der Kurs ist zwar sehr wellig, was mir entgegen kommt. Trotzdem wäre es schon ein Wunder, wenn ich ihn ein bisschen ärgern könnte.“I

www.allgaeu triathlon.de

 ?? Foto: Benedikt Siegert ?? Vor malerische­r Kulisse gehen am Sonntag 2000 Triathlete­n beim Allgäu Triathlon an den Start.
Foto: Benedikt Siegert Vor malerische­r Kulisse gehen am Sonntag 2000 Triathlete­n beim Allgäu Triathlon an den Start.
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Jan Frodeno

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