Augsburger Allgemeine (Land West)
Der Stimmzettel ist da, die Ersten wollen wählen
Bundestag Speziell aus dem Ausland gibt es schon Anfragen. Die Stadt bereitet sich unterdessen auf die Zusendung der Benachrichtigungskarten vor. Welche Rolle die Briefwahl spielt
21 mal 53 Zentimeter misst das weiße Papier. Es spielt in nächster Zeit eine wichtige Rolle. Auf dem Stimmzettel zur Bundestagswahl werden die Wahlberechtigten ankreuzen, wem sie die politische Verantwortung übertragen wollen. Im Wahlkreis Augsburg, zu dem die Stadt Königsbrunn gehört, sind es in der Summe 211 000 Frauen und Männer, die ihre Stimmen abgeben dürfen – davon 190 000 im Stadtgebiet Augsburg. Zwei Stimmen hat jeder Wahlberechtigte. Die Erststimme ist für den Direktkandidaten im Wahlkreis bestimmt. Hier stellen sich zehn Bewerber zur Wahl. Mit der Zweitstimme wird die Partei gewählt. 21 Parteien treten in Bayern an. Sie sind auf dem weißen Stimmzettel aufgelistet. Die Bundestagswahl findet am Sonntag, 24. September, statt. An diesem Tag öffnen die Wahllokale von 8 bis 18 Uhr.
Bei der Stadt Augsburg sind die Vorbereitungen für die Wahl längst im Gang. Seit Montag werden die ersten Briefwahlunterlagen verschickt, in denen eben auch der Stimmzettel drin ist. Rund 200 Anträge zur Briefwahl sind frühzeitig bei der Stadt eingegangen, sagt Helmut Reith vom Bürgeramt. Er ist der stellvertretende Wahlleiter. Es ist eher die Ausnahme, dass so frühzeitig nach den Wahlunterlagen verlangt werde, erläutert er. Im Normalfall würde die Briefwahl beantragt, wenn der Wahlberechtigte seine Wahlbenachrichtigung von der Stadt erhält. Im Lauf der nächsten Woche wird die Stadt diese Unterlagen verschicken.
Dass jetzt bereits die ersten Briefwähler aktiv werden, ist nicht ungewöhnlich. Bei vielen von ihnen gibt es eine Gemeinsamkeit. Das Bürger- amt betreut auch wahlberechtigte Auslandsdeutsche. Es sind in diesem Fall Leute, die zuletzt ihren Wohnsitz in Augsburg hatten und derzeit im Ausland leben. Auch sie erhalten Wahlunterlagen, abgeschickt aus Augsburg.
Ein anderer Grund, warum sich Wahlberechtigte noch vor Zusendung der Unterlagen beim Bürgerbüro melden, mag sein, dass sie eine längere Urlaubszeit antreten. Reith empfiehlt allerdings, sofern dies zeitlich passt, darauf zu warten, bis die Wahlbenachrichtigung im heimischen Briefkasten liegt. Der Stellenwert der Briefwahl nimmt nach den Erfahrungen zurückliegender Jahre zu. Bei der vergangenen Bundestagswahl 2013 wurden im Stadtgebiet 32 800 Briefwahlunterlagen angefordert. Bei der Bundestagswahl 2009 kamen im Vergleich 28 000 Briefwähler.