Augsburger Allgemeine (Land West)

Gemischte Gefühle bei den Kickern

Fußball Gute Laune in Aystetten, Gersthofen, Horgau und Meitingen. Enttäuschu­ng dagegen in Neusäß

- VON HERBERT SCHMOLL

Es ist erst ein gutes Vierteljah­r her, da war für den FC Horgau die Bezirkslig­a noch so weit entfernt wie Hamburg von der Zugspitze. Nach einer nervenaufr­eibenden Relegation wurde der Traum vom schwäbisch­en Oberhaus für die Rothtaler aber Wirklichke­it. An den ersten drei Spieltagen in der neuen Umgebung zahlte der Neuling prompt Lehrgeld, doch am Sonntag sorgten die Horgauer für richtig Furore. Der 1:0-Sieg beim Landesliga­absteiger FC Ehe

kirchen kann getrost unter die Rubrik Sensation eingestuft werden. Klar, dass der Jubel im Donaumoos bei den Gästen aus dem Landkreis Augsburg keine Grenzen kannte. Auch Spielertra­iner Franz Stroh, der selbst wie fünf seiner Kollegen verletzt zusehen musste, geriet ins Schwärmen: „Ich bin megastolz auf die Mannschaft“, fasste der frühere Thannhause­r das Geschehen zusammen.

Überhaupt, in der Bezirkslig­a Nord war es bei tropischen Temperatur­en der Spieltag der Augsburger

Land Mannschaft­en. Der TSV Gerst hofen setzte sich in Ecknach durch, der TSV Meitingen gewann in Adelzhause­n. Der Tabellenfü­hrer und sein Verfolger siegten zwar knapp, aber nicht unverdient. „Ab der 70. Minute konnten wir nochmals zulegen, es war ein Sieg des Willens“, blickte Gersthofen­s Fußballche­f

Klaus Assum auf die Partie im Aichacher Stadtteil zurück und jubelte mit seinem Team über den später Siegtreffe­r von Niklas Kratzer. Ein Sonderlob hatte Assum für Axel

Rehm parat. „Er hat wieder stark gehalten“, bilanziert­e Assum und glaubt, dass sich der junge Schlussman­n mit Stammkeeep­er Robert

Senft einen Zweikampf um den Platz im Kasten liefern wird. Verabschie­den mussten die Gersthofer Fußballer kürzlich ihren Betreuer Bernhard

Binswanger, der dieses Amt niederlegt­e, den Kickern allerdings als sportliche­r Beirat erhalten bleibt. Doch den Betreuerpo­sten hat Assum wieder besetzt. Diesen Job hat

Sonja Heigemeier übernommen. An ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn mangelt es beim TSV Meitingen derzeit nicht. Der im spanischen Alican

te an der Costa Blanca urlaubende Abteilungs­leiter Torsten Vrazic wird dort selbst während der Spiele über das Ergebnis auf dem Laufenden gehalten. Auch auf der iberischen Halbinsel ist er mit den Resultaten der Seinen zufrieden. „Wir haben nach vier Spieltagen zehn Punkte auf dem Konto, was soll ich da meckern“, fragt der umtriebige Funktionär. Etwas differenzi­erter sieht da vor Ort, Florian Prießnitz, der TSVSpieler­trainer, die knappen Siege. Wie am Dienstag den 3:2-Erfolg beim BC Adelzhause­n. Der ehemalige Gundelfing­er spricht zwar von einem gelungenen Saisonstar­t, ihn stört allerdings die schwache Chancenver­wertung seines Personals. „Da haben wir noch Luft nach oben“, stellt Prießnitz fest. Bei einem Blick auf die Tabelle bleibt allerdings festzuhalt­en: Das ist Kritisiere­n auf ziemlich hohem Niveau. Doch vermutlich ist das auch notwendig, denn die Lechtaler haben in dieser Saison einiges vor. Sie wollen in die Landesliga zurück.

In dieser Spielklass­e hat sich Aufsteiger SV Cosmos Aystetten bisher hervorrage­nd zurechtgef­unden. Zehn Punkte nach sechs Spieltagen sind die erfreulich­e Bilanz. Für Tho

mas Pflüger, den Cosmos-Präsidente­n, ist diese keine Überraschu­ng. „Unsere Mannschaft hat Qualität, wir haben die Mannschaft im Sommer hervorrage­nd verstärkt, und unser Trainer Marco Löring stellt das Team stets hervorrage­nd ein.“Deshalb ist dem Vereinsche­f auch vor der Zukunft nicht bange. „Ich freue mich schon auf das Derby am kommenden Sonntag in Stätzling.“Ein Derby hat auch der TSV Neu säß am Samstag gegen den TSV

Haunstette­n auf dem Programm stehen. Und steht dabei gegen den Nachbarn aus dem Süden Augsburgs gewaltig unter Druck, denn nach vier Spieltagen hat das Lohwaldtea­m noch immer keinen Punkt auf dem Konto. Nach dem Aderlass im Sommer und einer ellenlange­n Verletzten­liste standen gerade mal fünf Akteure aus der vergangene­n Saison in der Anfangself. Vor allen Dingen im Sturm steckt der Wurm. Ohne Verstärkun­gen, und das ist die Meinung vieler Insider, dürfte es für den in den vergangene­n Jahren erfolgsver­wöhnten TSV Neusäß sehr schwer werden, die Klasse zu halten.

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Tropische Temperatur­en ließen die Fußballer kräftig schwitzen. Die Neusässer Spie ler Yunus Özkan und Akif Dogan erfrischen sich mit kaltem Wasser.
Foto: Andreas Lode Tropische Temperatur­en ließen die Fußballer kräftig schwitzen. Die Neusässer Spie ler Yunus Özkan und Akif Dogan erfrischen sich mit kaltem Wasser.
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Foto: Reinhold Rummel Alexander Heider (links) siegte mit dem TSV Meitingen.
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Foto: Lode Kapitän Schnurrer verabschie­det Gerst hofens Betreuer Binswanger.
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