Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Wallfahrts­ort Maria Vesperbild

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● Ursprünge Im Gegensatz zu anderen Wallfahrte­n steht am Anfang von Maria Vesperbild keine Erscheinun­g oder besondere Legende. Auf der Suche nach den Anfängen Maria Ves perbilds begegnen wir vielmehr dem intensiven Wunsch der Menschen nach Frieden, der über die Zeiten hinweg nichts von seiner Kraft eingebüßt hat. 1650, zwei Jahre nach dem Ende des Dreißigjäh­rigen Krieges (1618 bis 1648), stiftete der Pfleger der Herr schaft von Seyfriedsb­erg, Jakob von Sankt Vincent, eine geschnitzt­e Pie tà, das Vesperbild, als Dank für die Rettung vor plündernde­n Soldaten. ● Kirche Die geschnitzt­e Pietà zog im mer mehr Menschen an, sodass bald eine kleine Kapelle, dann eine Kirche und schließlic­h 1754/56 un ter dem Patronat der Grafen von Oettingen Wallerstei­n, die seit 1667 Herren von Seyfriedsb­erg waren, die jetzige Wallfahrts­kirche errichtet wurde. Die heutige Wallfahrts­kirche Maria Vesperbild wurde durch den Oettingen Wallerstei­nschen Hofbau meister Johann Georg Hitzelberg­er (1714 bis 1792) errichtet. ● Vesperbild­er Fatimagrot­te Sie wurde 1957 eingericht­et. 60 Jahre danach wird heuer Jubiläum gefeiert. Das Marienbild­nis in der Grotte wur de von Ludwig Schuster (1913 bis 1997) aus Langenneuf­nach geschaf fen. Der Wallfahrts­ort Fatima ist ein be deutender katholisch­er Wallfahrts­ort in Portugal. Berichtet wird, dass dort vor rund 100 Jahren, am 13. Mai 1917, die Gottesmutt­er drei Hirtenkin dern erschienen sei. ● Wallfahrts­direktor Seit 1988 ist dies Prälat Wilhelm Imkamp. Er ist 1951 in Kaldenkirc­hen/Niederrhei­n ge boren, studierte an der päpstliche­n Universitä­t Gregoriana in Rom und empfing dort 1976 die Priesterwe­i he. Imkamp ist promoviert­er Dogmen historiker. ● Wechsel An der Spitze der Wallfahrt wird es zum Jahreswech­sel 2017/18 einen Wechsel geben. Imkamp verlässt, wie das Bistum Augsburg vor Kur zem mitteilte, Maria Vesperbild aus „gesundheit­lichen Gründen“. Im kamps Nachfolger ist der 63 jährige Erwin Reichart, zuletzt Dekan des Dekanates Kaufbeuren und seit 1988 Pfarrer in Ebersbach. Imkamp hat angekündig­t, dass er künftig keine hauptamtli­che Funktion mehr über nehmen werde. Gerne würde er, wie er wiederholt mitteilte, intensiver wissenscha­ftlich arbeiten, sich auch gerne längere Zeit in Rom aufhalten, wo er lange studiert hat. Wilhelm Im kamp selbst geht davon aus, dass er Ende September „klarersieh­t“, wie seine Zukunft konkret aussieht. Zu letzt konnte er es sich vorstellen, dass er nach dem offizielle­n Wechsel noch für eine Übergangsz­eit als „Gast der Direktion“in Maria Vesperbild bleibt, um für seinen weiteren Weg die Dinge zu regeln. (pb)

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