Augsburger Allgemeine (Land West)
Wie Ustersbach lebenswert bleiben soll
Halbzeitbilanz Trotz geplanter Kredite ist Bürgermeister Max Stumböck vor der Zukunft nicht bange. Investitionen lohnen sich, meint er
Zufrieden mit dem bisher Erreichten zeigt sich Bürgermeister Maximilian Stumböck. Jetzt, drei Jahre nach Antritt seiner aktuellen Amtszeit, seien neue Baugebiete ausgewiesen und alle Grundstücke verkauft worden, bilanziert er. Damit erwartet der Rathauschef eine Stabilisierung der Einwohner- wie auch Schülerzahlen und eine Festigung der Infrastruktur.
Zudem verweist er auf neue soziale Impulse durch gemeinschaftsfördernde Projekte. So unterstütze die Gemeinde erheblich aktive Vereine, ebenso Arbeitskreise wie „Senioren“und „Jugend“, betont Stumböck. Auch Gemeinderätin und Dritte Bürgermeisterin Anja Völk greift diese Bereiche auf. Hier seien durch viel Engagement wichtige Maßnahmen in die Wege geleitet worden. Als Beispiele nennt sie die erstmals anvisierte U18-Wahl und den im Herbst erscheinenden Senioren-Wegweiser.
Bürgermeister Stumböck verweist auf die damalige Priorisierung des Gemeinderats. Bis heute komme der Kom- mune die Gremiumsentscheidung zugute, zuerst für das „Forum“und dann erst für die Erschließung von Baugebieten votiert zu haben. „So wurde mit dem Forum und der integrierten Schulsporthalle der Weiterbestand der örtlichen Schule wie auch die Kooperation mit der Förderklasse der Helen-Keller-Schule bekräftigt und zudem durch geschickte Raumnutzung ein Pfarrheim im Forum ermöglicht.
Das Gemeindeoberhaupt richtet den Fokus aber auch auf wichtige anstehende Infrastrukturprojekte wie den Ausbau der Kindertagesstätte St. Fridolin und des Horts sowie die Modernisierung der Feuerwehr. Völk wertet diese Investitionen als „Pflichtaufgaben der Gemeinde“. Beide verweisen darüber hinaus auf die anstehende Aktualisierung der Wasserversorgung, um sie zukunftssicher zu machen.
Träume und Visionen im Projektbereich halten sich bei den beiden Kommunalpolitikern in Grenzen. „Ich wünsche der Gemeinde weiterhin viele zuverlässige Mitbürger, die ohne überbordende Eigeninteressen ihre Dörfer mitgestalten“, so das Gemeindeoberhaupt. Anja Völk wird hier konkreter. „Eine Vision, die bald mit einem Entwicklungskonzept realisiert werden sollte, ist ein Projekt zur Dorfgestaltung und -erneuerung.“Ziel sei hier, Ustersbach lebens- und liebenswert zu erhalten. Wenig Hoffnung haben sie bei der Ansiedlung weiterer Geschäfte. „Neben den bereits ansässigen Läden wie Bäcker, Bioladen und Hofläden würde der Gemeinde sicherlich ein Einzelhandel guttun“, so Völk. „Das wäre wünschenswert“, pflichtet Stumböck bei. „Allerdings blieben Gespräche darüber, die erst jüngst geführt wurden, erfolglos.“
Die Gemeinde wird, um in erster Linie die Erweiterung der Kindertagesstätte finanziell zu stemmen, voraussichtlich einen Kredit in Höhe von 800 000 Euro aufnehmen. Ist da noch Luft für andere Projekte? „Ja“, meint Stumböck zuversichtlich. Es gebe auch rentierliche Projekte, beispielsweise Baugebiete, die sich durch Grundstücksverkäufe wieder refinanzieren. Darüber hinaus strebe die Gemeinde an, vor allem die Bereiche Wasser und Abwasser kostendeckend zu betreiben. „Das bedeutet im Umkehrschluss, dass alle Betriebskosten und notwendigen Investitionen auf die Anschlussnehmer umgelegt werden“, signalisiert der Bürgermeister. Ustersbach werde deshalb seine Zukunft weiter positiv gestalten, ist er sich sicher. „Wenn nicht mit viel Geld, dann mit wenig.“
Bedenken äußert Anja Völk: „Ein Kredit in dieser Höhe stellt schon eine Belastung dar.“Für wichtige „kleine“Ausgaben werde die Gemeinde dennoch Finanzmittel