Augsburger Allgemeine (Land West)

„Schon ein kleiner Konflikt kann das Pulverfass in Brand setzen.“

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dass trotz vieler Milliarden Euro Hilfen und trotz eines Heeres an Diplomaten und Experten Ansehen und Einfluss auf dem Balkan begrenzt sind. Lösungen für Politkrise­n wie in Albanien und Mazedonien wurden zwar vorgeschla­gen, aber erst durch das massive Auftreten von US-Diplomaten durchgeset­zt. China hat in den letzten Jahren im Zuge seiner „neuen Seidenstra­ße“hier Straßen und Brücken gebaut, Kredite vergeben und Kraftwerke modernisie­rt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besucht im nächsten Monat Serbien und bringt gleich 150 Geschäftsl­eute mit. Bisher hatte die Türkei die traditione­ll guten Beziehunge­n zu den Muslimen in Bosnien-Herzegowin­a noch verbessert. Großzügig wurden die im Bürgerkrie­g zerstörten historisch­en Moscheen wieder aufgebaut.

Schließlic­h wird der Kampf um Einfluss auf dem Balkan über die Medien ausgefocht­en. Die russische Agentur Sputnik schafft es mit ihrem eigenen serbischen Programm tagtäglich in die Medien – und verstärkt so die russische Sicht auf die Welt. Die US-Firma KKR, der schon wichtige TV-Sender in der Region gehören, hat soeben Nova TV in Kroatien und POP TV in Slowenien gekauft – die beliebtest­en Fernsehsta­tionen. Auch die türkische Nachrichte­nagentur Anadolu ist vor allem in Bosnien stark. Vom TV- und Nachrichte­nportal Al Dschasira Balkan aus Katar in den Landesspra­chen ganz zu schweigen. Thomas Brey, dpa

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Foto: dpa US Vizepräsid­ent Mike Pence vor zwei Wochen in Montenegro.

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