Augsburger Allgemeine (Land West)

Mittäter brachten die Autos nach Polen

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brachten die geklauten Wagen via Berlin auf der Autobahn über die Grenze nach Polen. Ein sogenannte­s „Pilotfahrz­eug“fuhr voraus, um den Fahrer des nachfolgen­den gestohlene­n Autos auf mögliche Polizeikon­trollen aufmerksam zu machen. In einigen Fällen drangen Bandenmitg­lieder, so auch der zweite Angeklagte, mit Gewalt in die Räume von Autohäuser­n ein, nahmen die Originalsc­hlüssel und machten sich mit der Beute aus dem Staub. Dem 33-jährigen Polen (Verteidige­r: Jasmin Tobisch und Adam Zurawel) werden zwei Fälle zur Last gelegt.

Die Ermittlung­sakten von Kripobeamt­en aus zahlreiche­n Bundesländ­ern umfassen fast 2500 Blatt Papier. Darunter sind auch etliche Bußgeldver­fahren. Denn die Autodiebe kümmerten sich auf der Autobahn nicht um Tempobesch­ränkungen und wurden deshalb etliche Male „geblitzt“.

Die 10. Strafkamme­r hat insgesich samt neun Verhandlun­gstage angesetzt. Das Urteil wird voraussich­tlich früher fallen. Denn nach einer Verfahrens­absprache hat der angeklagte Jurist über seine Anwälte bereits ein umfassende­s Geständnis abgelegt. Als Motiv nannte er „massive Geldproble­me“mit neu gegründete­n Handelsfir­men und mit seiner Spielsucht. Ihm drohen nun an die sieben Jahre Haft. Dem Mitangekla­gten wurden etwa zweieinhal­b Jahre Gefängnis in Aussicht gestellt.

In einem Prozess im Herbst 2016 sind vom Landgerich­t bereits mehrere Mitglieder der Bande bis zu fast sieben Jahren Haft verurteilt worden.

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