Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Derby mit allen Schikanen
Landesliga Südwest Aufsteiger SV Cosmos Aystetten lässt sich auch von der harten Spielweise des Gegners und einem Schiedsrichter, der die Übersicht verliert, nicht beirren
Stätzling/Aystetten
Der SV Cosmos Aystetten befindet sich in der Fußball-Landesliga Südwest weiter auf dem Vormarsch. Mit 3:1 setzten sich die Schützlinge von Trainer Marco Löring gestern Abend im Derby beim FC Stätzling durch.
Aystettens Teammanager Christian Geib war unmittelbar nach dem Schlusspfiff fast so außer Atem wie die Spieler: „Das war ein Derby mit allem, was zum Fußball dazugehört“, freute er sich über einen weiteren Dreier, den man mit einer überragenden Mannschaftsleistung eingefahren hat.
Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Das Geschehen fand fast nur im Mittelfeld statt, bei dem die Heimmannschaft etwas aggressiver in den Zweikämpfen, aber harmlos vor dem Tor war. Auch Aystetten kam nur durch Ecken oder Freistöße in Tornähe. Obwohl man ein relativ faires Spiel sah, hatte der Schiedsrichter bereits fünf Gelbe Karten auf beiden Seiten vergeben.
Unmittelbar vor der Pause gab es dann ein Traumtor zu sehen. Stätzlings Daniel Löffler wuchtete einen Sonntagsschuss zum 1:0 für die Gastgeber in die Maschen. Doch in der langen Nachspielzeit der ersten Halbzeit gelang den Gästen im Gegenzug durch einen unberechtigten Freistoß Maximilian Drechsler noch der Ausgleich. „Das war natürlich zum optimalen Zeitpunkt“, freute sich Geib. Ebenso wie der 2:1-Führungstreffer für die Cosmonauten, den Paul Zeller nach einem Freistoß von Robert Markovic-Mandic in der 53. Minute erzielte. Vier Minuten später bewahrte Torhüter Valentin Coca seine Mannschaft vor dem Ausglich, als er einen Elfmeter von Utz abwehren konnte. In der 64. Minute hatte Robert MarkovicMandic mit einem Trick die Abwehr düpiert, doch der Goalie der Stätzlinger verhinderte das Tor mit einem Reflex.
In der Schlussphase wurde es dann enorm hektisch. Dazu trug auch Schiedsrichter Günebakan aus München bei, der das Geschehen nicht immer im Griff hatte. In der 70. Minute wollte er Stefan Winterhalter die Gelbe Karte zeigen wegen Ellenbogenchecks, doch als er den blutenden Cut von Markovic-Mandic sah zog er die Rote Karte. In Überzahl versuchte Aystetten die Entscheidung zu erzwingen. Maximilian Klotz war völlig überrascht, als alleine vor dem Tor zum Schuß kam (71.). In der 77. Minute zirkelte Maximilian Drechsler einen Freistoß in den Strafraum und Emre Kurt zielte knapp neben das Tor.
Während Rober Markovic-Mandic mit einem Turban-Verband weiterspielen konnte, mussten Paul Zeller und Samet Kurt nach harten Zweikämpfen verletzt ausgewechselt werden. Nach einem Foul an ihm selbst besorgte Markovic-Mandic dann per Freistoß die endgültige Entscheidung (87.). Dass Aystettens
Emre Kurt wegen übertriebenen Jubelns mit Gelb-Rot noch vorzeitig zum Duschen musste, fiel nicht mehr wirklich ins Gewicht. Der Schiedsrichter hatte inzwischen völlig die Übersicht verloren, Aystetten drei Punkte gewonnen.
„14 Punkte aus sieben Spielen – das ist durchaus okay für einen Aufsteiger“, zeigte sich Christian Geib zufrieden. (mit oli)
FC Stätzling: Baumann, Utz, Horn, Mit termaier, Waschkut, Losert, Semke (67. Wehren), Tutschka (67. Rolle), Adldinger (57. Heiß), Löffler, Winterhalter.
SV Cosmos Aystetten: Coca, Lukic, Kurt, Zeller (75. Michl), Klotz, Mijailovic, Sakrak, Dogan (62. Hanselka), s. Kurt (90.+2. Kus), Drechsler, Markovic Mandic.
Tore: 1:0 Löffler (43.), 1:1 Drechsler (47.), 1:2 Zeller (52.), 1:3 Markovic Mandic (87.). – Schiedsrichter: Günebakan (München) Zuschauer: 200. – Rot: Winterhalter (70./FC Stätzling). – Gelb Rot: Kurt (87./Aystetten). – Besondere
Vorkommnisse: Utz (FC Stätzling) schei tert mit Foulelfmeter an Torwart Coca (55.).