Augsburger Allgemeine (Land West)
Augsburg liegt bundesweit weit hinten
Zum Artikel „Wie Augsburg gegen Müll berge kämpft“vom 16. August: Umweltreferent Reiner Erben will mit seinen Maßnahmen zur Abfallvermeidung die Pro-Kopf-Mengen des Restmülls reduzieren. Das ist erst einmal ein guter Ansatz und wird von einem Grünen-Politiker auch erwartet. Seine Maßnahmen, die noch nicht im Stadtrat beschlossen sind, sind aber die gleichen Maßnahmen, die andere große Städte in Deutschland auch planen bzw. bereits umgesetzt haben.
Damit wird Augsburg im bundesdeutschen Ranking nicht besser werden. Erbens Regierungspartner in Augsburg, CSU und SPD, sind es, die im Bund die Gesetzgebung für eine effektive Abfallvermeidung und eine massive Erhöhung der Mehrwegquoten verhindert haben. Sie wollen Wirtschaftswachstum um jeden Preis und das ist heute immer noch mit wachsenden Abfallmengen verbunden. Wenn man bei der angeführten Studie noch die hohen Augsburger Sperrmüllmengen von 40 Kilogramm pro Kopf zum Restmüll dazurechnet und berücksichtigt, dass ein Großteil der in den gelben Tonnen gesammelten Wertstoffe auch verbrannt wird, dann fällt Augsburg im bundesweiten Ranking noch weiter zurück.
Darum ist es nicht verwunderlich, dass in der Augsburger Müllverbrennung jedes Jahr mehr verbrannt wird, wobei die thermische Verwertungsquote der Anlage in Bayern nicht die beste ist. Die Aktionsgemeinschaft Lebensraum Lechleite e.V. kämpft seit Jahren für ein besseres Müllkonzept und gegen die ressourcenvernichtende und energieverschwendende Augsburger Müllverbrennung, die darüber hinaus noch riesige Mengen an Abgasen und giftigen Schlacken erzeugt. Erst wenn bei gleicher Wirtschaftsleistung die Verbrennungsmengen stark sinken, kann man in der bayerischen „Umweltstadt Augsburg“von einer nachhaltigen Wirtschaftsweise reden. Momentan bewegt sich die Gesellschaft in die falsche Richtung.
Friedberg, für die Akti onsgemeinschaft Lebensraum Lechleite
Josef Metzger,