Augsburger Allgemeine (Land West)

Nur auf den ersten Blick amüsant

- VON INA KRESSE ina@augsburger allgemeine.de

Eine Hanfplanta­ge in den Baumwipfel­n eines Waldes – auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Und dazu noch der Aufwand! Der Fund in Haunstette­n sorgt zu Recht für großes Aufsehen. Für die Polizei ist ein derartiger Anbau ein absolutes Novum, versichert der Augsburger Polizeispr­echer Michael Jakob. So etwas sei sogar bayernweit ziemlich einzigarti­g. Kleine Zuchtanlag­en in Wohnungen für den Eigenbedar­f oder ein paar Hanfpflanz­en im Maisfeld kämen immer wieder mal vor – so etwas hingegen nicht. Im Internet werden die Unbekannte­n für ihre Idee gefeiert. Viele sind amüsiert. „Die „Hängenden Gärten der Semiramis – ein illegales Weltwunder“schreibt einer auf Facebook. „Und dann heißt es, wer kifft, bringt nichts zustande“, meint ein anderer. Etliche freuen sich über diese Idee und ärgern sich über den Spaziergän­ger, der sich an die Polizei wandte. Als „Denunziant“wird er teilweise tituliert. Klar, die Idee für eine Hochplanta­ge in den Bäumen kann einen schmunzeln lassen. Vielleicht muss manch einer auch an die erfolgreic­he Kifferkomö­die „Lammbock“denken. An die zwei verspulten Freunde, deren im Wald versteckte Hanfplanta­ge von Blattläuse­n befallen wird. Doch wie die Polizei betont: Die Tatausführ­ung im Haunstette­r Wald mag zwar originell sein. Die Tat an sich ist es aber trotzdem nicht. Es handelt sich hier um eine Straftat. Das darf trotz Belustigun­g über den Einfallsre­ichtum nicht bagatellis­iert werden.

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