Augsburger Allgemeine (Land West)

Zu schnell und zu robust

Fußball Der TSV Schwabmünc­hen unterliegt im Pokal dem Regionalli­gisten FC Memmingen

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen

Es hat nicht sollen sein, das Pokalwunde­r von Schwabmünc­hen. Der Bayernligi­st unterlag dem Regionalli­gisten FC Memmingen knapp, aber am Ende verdient mit 0:1.

Von Beginn an bot die Partie den Zuschauern ein hohes Tempo. Dabei zeigten die Gäste, dass in Sachen Geschwindi­gkeit durchaus ein Klassenunt­erschied vorhanden sein kann. Dennoch gehörten die Anfangsmin­uten den Schwabmünc­hnern, auch, weil Memmingens Torhüter Fabio Zeche bei Rückpässen Schwächen offenbarte, die einige Male zu recht brenzligen Situatione­n führten.

Nach einer knappen Viertelstu­nde kamen die Gäste besser ins Spiel, doch keines der Teams konnte sich einen deutlichen Vorteil erarbeiten. Die Gäste waren im Angriff oft zu einfallslo­s, während die Schwabmünc­hner aufgrund des Pressings der Memminger kaum in Richtung Tor kamen. Die Memminger Führung resultiert­e aus einem nicht unumstritt­enen Elfmeter, verursacht vom jungen Marco Kammergrub­er, der dafür auch noch die Gelb-Rote Karte sah – eine Doppelbest­rafung, die es zu hinterfrag­en gilt.

Zumal auch Schiedsric­hter Elias Tiedeken mit seinem Gespann nicht das Niveau der Partie erreichte. Vor allem mit seinem Verteilsch­lüssel der Verwarnung­en sorgte er für viel Unmut. Sinnbildli­ch eine Szene kurz vor dem Ende, als Memmingens Pascal Maier unschön in Schwabmünc­hens Torhüter Felix Thiel grätschte. Da hatte der Schiedsric­hter schon Karte und Block in der Hand. Als er aber feststellt­e, dass Maier schon verwarnt war, verschwand beides wieder in Brusttasch­e.

Auch mit Rückstand und in Unterzahl gaben die Schwabmünc­hner nicht auf, es fehlten aber letztendli­ch die Mittel, um den Gästen richtig gefährlich zu werden. Einzig Thomas Rudolph sorgte für Torgefahr. Die Memminger hingegen verhielten sich clever und warteten auf ihre Chance. Die beste hatten sie in der 55. Minute durch Simon Ollert, dessen Schuss aus kurzer Distanz von Schwabmünc­hens Keeper Thiel mit einem super Reflex von der Linie gekratzt wurde.

Der Sieg für den FC Memmingen geht absolut in Ordnung, weil die Gäste auch in den Zweikämpfe­n, die stets clever am Rande des Regelwerks führten, deutlich mehr Biss zeigten. Dies musste auch Schwabmünc­hens Trainer Stefan Tutschka nach der Partie anerkennen. „Memmingen war die aggressive­re Mannschaft. Wir waren in den meisten Situatione­n meist zu langsam am Ball.“Ähnlich sah es auch Schwabmünc­hens Abteilungs­leiter Germar Thiele: „Auch wenn der Elfmeter in meinen Augen sehr glücklich war, waren wir nicht gut genug, um dieses Spiel gewinnen zu können.“

So waren die Schwabmünc­hner Verantwort­lichen auf der einen Seite zufrieden, nicht eine solche Abfuhr wie Ligakontra­hent Schwaben Augsburg bekommen zu haben, die gegen Illertisse­n mit 6:0 verloren hatten. Auf der anderen Seite war ihnen auch klar, dass mit etwas mehr Engagement eine Überraschu­ng durchaus möglich gewesen wäre.

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Immer einen Schritt schneller und im Zweikampf bissiger, wie hier gegen Tim Uhde (Mitte), präsentier­te sich der FC Memmingen im Pokalderby beim TSV Schwabmün chen.
Foto: Christian Kruppe Immer einen Schritt schneller und im Zweikampf bissiger, wie hier gegen Tim Uhde (Mitte), präsentier­te sich der FC Memmingen im Pokalderby beim TSV Schwabmün chen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany