Augsburger Allgemeine (Land West)
Zu schnell und zu robust
Fußball Der TSV Schwabmünchen unterliegt im Pokal dem Regionalligisten FC Memmingen
Schwabmünchen
Es hat nicht sollen sein, das Pokalwunder von Schwabmünchen. Der Bayernligist unterlag dem Regionalligisten FC Memmingen knapp, aber am Ende verdient mit 0:1.
Von Beginn an bot die Partie den Zuschauern ein hohes Tempo. Dabei zeigten die Gäste, dass in Sachen Geschwindigkeit durchaus ein Klassenunterschied vorhanden sein kann. Dennoch gehörten die Anfangsminuten den Schwabmünchnern, auch, weil Memmingens Torhüter Fabio Zeche bei Rückpässen Schwächen offenbarte, die einige Male zu recht brenzligen Situationen führten.
Nach einer knappen Viertelstunde kamen die Gäste besser ins Spiel, doch keines der Teams konnte sich einen deutlichen Vorteil erarbeiten. Die Gäste waren im Angriff oft zu einfallslos, während die Schwabmünchner aufgrund des Pressings der Memminger kaum in Richtung Tor kamen. Die Memminger Führung resultierte aus einem nicht unumstrittenen Elfmeter, verursacht vom jungen Marco Kammergruber, der dafür auch noch die Gelb-Rote Karte sah – eine Doppelbestrafung, die es zu hinterfragen gilt.
Zumal auch Schiedsrichter Elias Tiedeken mit seinem Gespann nicht das Niveau der Partie erreichte. Vor allem mit seinem Verteilschlüssel der Verwarnungen sorgte er für viel Unmut. Sinnbildlich eine Szene kurz vor dem Ende, als Memmingens Pascal Maier unschön in Schwabmünchens Torhüter Felix Thiel grätschte. Da hatte der Schiedsrichter schon Karte und Block in der Hand. Als er aber feststellte, dass Maier schon verwarnt war, verschwand beides wieder in Brusttasche.
Auch mit Rückstand und in Unterzahl gaben die Schwabmünchner nicht auf, es fehlten aber letztendlich die Mittel, um den Gästen richtig gefährlich zu werden. Einzig Thomas Rudolph sorgte für Torgefahr. Die Memminger hingegen verhielten sich clever und warteten auf ihre Chance. Die beste hatten sie in der 55. Minute durch Simon Ollert, dessen Schuss aus kurzer Distanz von Schwabmünchens Keeper Thiel mit einem super Reflex von der Linie gekratzt wurde.
Der Sieg für den FC Memmingen geht absolut in Ordnung, weil die Gäste auch in den Zweikämpfen, die stets clever am Rande des Regelwerks führten, deutlich mehr Biss zeigten. Dies musste auch Schwabmünchens Trainer Stefan Tutschka nach der Partie anerkennen. „Memmingen war die aggressivere Mannschaft. Wir waren in den meisten Situationen meist zu langsam am Ball.“Ähnlich sah es auch Schwabmünchens Abteilungsleiter Germar Thiele: „Auch wenn der Elfmeter in meinen Augen sehr glücklich war, waren wir nicht gut genug, um dieses Spiel gewinnen zu können.“
So waren die Schwabmünchner Verantwortlichen auf der einen Seite zufrieden, nicht eine solche Abfuhr wie Ligakontrahent Schwaben Augsburg bekommen zu haben, die gegen Illertissen mit 6:0 verloren hatten. Auf der anderen Seite war ihnen auch klar, dass mit etwas mehr Engagement eine Überraschung durchaus möglich gewesen wäre.