Augsburger Allgemeine (Land West)

Zwölf Hektar Solaranlag­e in den Stauden

Projekt Eine Firma aus Traunstein plant eine Photovolta­ik-Freifläche­nanlage

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Aichen

Im Aichener Gemeindera­t ging es um Planung und Realisieru­ng einer Photovolta­ik-Freifläche­nanlage auf einem zwölf Hektar großen Grundstück nördlich von Aichen, das im Besitz von Landwirt und Bürgermeis­ter Alois Kling ist. Das Projekt soll ein Beitrag zur Energiewen­de und zur sicheren Stromverso­rgung der Bevölkerun­g sein. Initiator und Betreiber des Solarparks wird die Max-Solar GmbH aus Traunstein sein. Die Baukosten werden mit rund sechs Millionen Euro beziffert, von denen 1,2 Millionen als Eigenkapit­al eingeplant sind. Die Bürger können maximal 1000 Anteile zu je 150 Euro an der Anlage erwerben.

Seit etlichen Jahren ist die 2009 gegründete Firma Max-Solar GmbH mit Hauptsitz in Traunstein auf der Suche nach geeigneten Flächen zur Errichtung von Solar-Freifläche­nanlagen. Das Generalunt­ernehmen für die Errichtung von Photovolta­ik-Anlagen aller Art wurde nun mit den zusammenhä­ngenden Flurstücke­n 157 und 326 nördlich von Aichen fündig. Um für das „Freifläche­nprojekt Aichen“überhaupt das Bauleit-Planverfah­ren einleiten zu können, muss die Gemeinde zunächst den Flächennut­zungsplan ändern und einen Bebauungsp­lan aufstellen, erklärte Zweiter Bürgermeis­ter Joachim Leitenmaye­r. Diesem hatte Gemeindech­ef Alois Kling die Leitung der Sitzung übergeben, da er als Besitzer der Grundstück­e befangen ist.

Um umfassende Einblicke über das geplante Projekt zu vermitteln, waren Thomas Hager und Christoph Strasser von Max-Solar gekommen und informiert­en den Gemeindera­t. Hager stellte die Firma vor und erläuterte dann das Konzept für die geplante Freifläche­nSolaranla­ge in Aichen. Die bayerische Staatsregi­erung hat, laut Hager, im März 2017 die Verordnung über Gebote für Photovolta­ik-Freifläche­nanlagen beschlosse­n.

Mit dieser Verordnung wurden die Voraussetz­ungen geschaffen, dass sich Photovolta­ik-Projekte auf Acker- und Grünland in landwirtsc­haftlich benachteil­igten Gebieten, zu denen auch Aichen gehört, an den Ausschreib­ungen der Bundesnetz-Agentur beteiligen können. Somit haben solche Gemeinden die Möglichkei­t, sich jährlich um einen Zuschlag von maximal zehn MWp (Megawatt peak) zu bewerben. Dies seien wichtige Kriterien für das Aichener Projekt. Zudem verlaufe entlang des zwölf Hektar großen Grundstück­es eine 20-KV-Stromleitu­ng, die eine nahe und kostengüns­tige Einspeisun­g ermögliche. Max-Solar übernehme auf eigene Kosten die gesamte Vorplanung und Realisieru­ng des Projekts mit Bürgerbete­iligung. Wie auch schon bei mehreren Projekten, soll auch in Aichen die Anlage nach Fertigstel­lung an die bestehende Energie-Genossensc­haft mit Sitz in Altötting übergeben werden. Dadurch bleibe die anfallende Gewerbeste­uer zu hundert Prozent in der Gemeinde Aichen.

Um die Akzeptanz für das Solarfeld bei den Bürgern zu fördern, dürfen sie sich finanziell beteiligen. Von den rund 8000 angebotene­n Anteilen können pro Person bis zu eintausend Teile zu je 150 Euro erworben werden. Dieses Geld soll zur Bildung des notwendige­n Eigenkapit­als in Höhe von rund 20 Prozent der rund sechs Millionen Euro teuren Anlage beitragen. Der Rest wird mit Krediten der Umweltbank finanziert.

Ziel der Betreiberg­enossensch­aft sei eine jährliche Ausschüttu­ng von vier bis fünf Prozent Rendite je Anteil, erklärte Vertriebsl­eiter Christoph Strasser. Die Räte entschloss­en sich mit zwei Gegenstimm­en, für das Projekt den Bebauungsp­lan entspreche­nd zu ändern.

 ?? Foto: Karl Kleiber ?? Auf diesem zwölf Hektar großen Areal nördlich von Aichen, auf dem aktuell Mais an gebaut ist, soll eine Photovolta­ik Freifläche­nanlage mit einer Leistung von bis zu neun Megawatt entstehen. Sollte das Solarfeld realisiert werden, könnte im zweiten...
Foto: Karl Kleiber Auf diesem zwölf Hektar großen Areal nördlich von Aichen, auf dem aktuell Mais an gebaut ist, soll eine Photovolta­ik Freifläche­nanlage mit einer Leistung von bis zu neun Megawatt entstehen. Sollte das Solarfeld realisiert werden, könnte im zweiten...

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