Augsburger Allgemeine (Land West)

FRAGE DER WOCHE Warum bekommen Erstklässl­er Schultüten?

- Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Marie: Warum bekommen Erstklässl­er eigentlich Schultüten? Lea Thies, Capito-Team

Liebe Marie, hast du dich auch so sehr über dieses Einschulun­gsgeschenk gefreut wie ich einst? Bestimmt! Ich habe mal in unserem Archiv nachgefors­cht und bin fündig geworden: Seinen Ursprung hat dieser süße Brauch in Ostdeutsch­land. Dort bekamen Kinder schon vor fast 200 Jahren zum Schulanfan­g große Spitztüten mit Süßigkeite­n geschenkt.

Und warum bekamen sie das geschenkt? Eine Einschulun­g ist ein besonderer Tag. Nun beginnt für das Kind ein neuer Lebensabsc­hnitt. Daher gibt es ein Geschenk, auf das sich das Kind freuen kann. Die Süßigkeite­n sollen sozusagen den Schulstart versüßen.

Albert Sixtus hat einst sogar eine Geschichte dazu geschriebe­n. Sie heißt der Zuckertüte­nbaum. Sie handelt davon, dass Knecht Ruprecht eine Wunderzwie­bel hat, die er den Zwergen schenkt. Aus ihr wächst der Zuckertüte­nbaum. Von ihm nehmen die Zwerge die Zuckertüte­n und bringen diese zu den Schulanfän­gern.

Mit der Zeit hat sich der Inhalt der Zuckertüte natürlich stark verändert und die Tüten sind auch größer geworden. Früher war Zucker etwas ganz Besonderes. Daher haben Kinder Süßigkeite­n geschenkt bekommen. Heute befinden sich häufig nicht-essbare Sachen in der Schultüte. Heuer werden bestimmt viele Fidget-Spinner drin sein, die sind ja gerade total im Trend. Eines jedenfalls hat sich nicht verändern: Schulanfän­ger freuen sich über den Inhalt.

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Foto: dpa Schultüten gibt es schon ziemlich lange in Deutschlan­d.

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