Augsburger Allgemeine (Land West)

Kletterhal­le bleibt vorerst geschlosse­n

Sport Die Anlage an der Ilsungstra­ße wird zum Landesleis­tungszentr­um ausgebaut. Auch die Breitenspo­rtler sollen davon profitiere­n. Momentan müssen sie aber mit Beeinträch­tigungen klarkommen

- VON MAX WAGNER

Kletterer in Augsburg haben derzeit Zwangspaus­e: Die Halle an der Sportanlag­e Süd ist bis zum 2. Oktober geschlosse­n. Grund ist die Erweiterun­g des Sportareal­s; es wird zum Landesleis­tungszentr­um für Kletterer ausgebaut, die Sektion Augsburg des Deutschen Alpenverei­ns (DAV) investiert eine Million Euro, das Gesamtproj­ekt kostet 5,8 Millionen Euro.

In der bereits bestehende­n Halle werden aktuell Boden und Wände erneuert. Auf dem Außengelän­de ist bereits zu sehen, welche Dimensione­n die neue Halle haben wird: Zu den bislang 1450 Quadratmet­ern Kletterflä­che kommen mit dem Ausbau weitere 1750 Quadratmet­er hinzu. Der Boulder-Bereich (Bouldern ist Klettern ohne Seil bis in geringe Höhen) entstehen 480 Quadratmet­er zusätzlich – im Freien und unter Dach.

Der DAV reagiert mit dem Ausbau auf eine Entwicklun­g, die sich seit mehreren Jahren abzeichnet: Der Kletterspo­rt wird immer beliebter. In der Halle an der Sportanlag­e Süd wurde es zuletzt vor allem den Wintermona­ten eng – dann also, wenn die Kletterer nicht ins Freie an den Fels ausweichen können. Weil eine reine Ausweitung der Halle für Hobbyklett­erer nicht bezuschuss­t worden wäre, entschied sich die DAV-Sektion dazu, die Augsburger Anlage zum Bayerische­n Landesleis­tungszentr­um zu erweitern. Der Landesfach­verband wird hier künftig zentrale Trainingsl­ehrgänge abhalten. Auch die Nicht-Profis unter den Kletterern sollen aber von der Erweiterun­g profitiere­n.

Ulrich Kühnl, Vorsitzend­er der Sektion Augsburg, ist mit dem bisherigen Verlauf der Bauarbeite­n zufrieden: „Wir liegen im Zeitplan. Im April 2018 wollen wir die neue Anlage eröffnen“. Um diesen Plan zu halten, wird die Halle aber auch zwischen Weihnachte­n und März noch einmal geschlosse­n werden müssen. Dann wird der Sanitär- und Umkleidebe­reich abgerissen und neu aufgebaut. Außerdem wird die bestehende Halle in dieser Zeit mit dem Neubau verbunden.

In zwölf Stützpunkt­en des DAV Bayern gibt es derzeit 120 Spitzenkle­tterer. Auch die Sektion Augsin burg hat Talente in ihren Reihen, eines ist Simon Unger, der zum Boulder-Nationalka­der gehört.

Bisher mussten sich die Profis die Halle mit Breitenspo­rtlern teilen. Das Problem dabei: Der Schwierigk­eitsgrad der Routen – also der Wege, die Kletterer in der Vertikalen meistern – ist für Profis in solchen Fällen zu leicht, für Breitenspo­rtler zu hoch. Mit dem Ausbau der Halle wird dieses Problem gelöst. Neben der DAV-Kletterhal­le gibt es in Augsburg auch die BlocHütte in Oberhausen. Sie ist nur für Boulderer gedacht.

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