Augsburger Allgemeine (Land West)

Messeratta­cke war frei erfunden

Vermeintli­ches Opfer hat sich selbst verletzt

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Der Fall klang von Anfang an ungewöhnli­ch: Ein 20-jähriger Mann hat behauptet, er sei in Lechhausen von Jugendlich­en mit einem Messer attackiert worden. Nur deshalb, weil er den Jugendlich­en keine Zigaretten geben wollte. Nun zeigt sich: Die Messeratta­cke hat es nicht gegeben. Das vermeintli­che Opfer hat den Übergriff erfunden.

Der Mann hatte angegeben, er sei am frühen Samstagmor­gen vor dem Hauseingan­g seines Anwesens in der Elisabeths­traße von drei Jugendlich­en angesproch­en und um Zigaretten gebeten worden. Nachdem er dies mit Hinweis auf das Alter des Trios abgelehnt habe, habe einer der Jugendlich­en ein Messer aus der Hosentasch­e gezogen und sei damit auf ihn losgegange­n. Die Polizisten stellten tatsächlic­h leichte Schnittver­letzungen am Hals sowie am Brustkorb des Mannes fest. Die Polizei fahndete nach dem angebliche­n Messerstec­her. Gefunden wurde aber nur das Messer, das in der Nähe des angebliche­n Tatorts lag.

Ein Polizeispr­echer teilt nun mit, Beamte der Inspektion AugsburgOs­t hätten dem Mann zwischenze­itlich nachweisen können, dass es den Messerangr­iff nie gegeben hat. Der 20-Jährige gab demnach zu, sich die Verletzung­en aufgrund eines psychische­n Problems selbst zugefügt zu haben. Das sichergest­ellte Messer hatte der Mann vor seinem Anruf bei der Polizei selbst am Fundort abgelegt. Der Mann muss sich nun wegen Vortäusche­ns einer Straftat verantwort­en.

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