Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Bürgermeis­ter mag Science Fiction Romane

Serie Was der Neusässer Bürgermeis­ter Richard Greiner gerne liest und welchen Tipp der ehemalige Gymnasiall­ehrer für junge Leute hat - Teil 5

-

Neusäß

Ferienzeit ist Lesezeit. Buchtipps von anderen sind beliebt. Verena Klaus, die neue ehrenamtli­che Leiterin der Bücherei Sankt Ägidius Neusäß, hat für eine Blogserie im Internet mit mehreren bekannten Neusässern aus Politik, Kultur oder Vereinsleb­en gesprochen, was diese aktuell lesen und warum. Nach Landrat Martin Sailer, Historiker­in Martha Schad, dem Tenor Klaus-Peter Gulden, Kaplan Solmon Essiet steht heute Bürgermeis­ter Richard Greiner Rede und Antwort.

Was lesen Sie aktuell und warum?

Greiner: „Zero K“von Don DeLillo. Sein aktueller Science-Fiction-Roman handelt von einem Finanzmana­ger, der sich nach dem ewigen Leben sehnt und viel Geld in ein Projekt steckt, bei dem Menschen künftig ihren Körper einfrieren lassen können in der Hoffnung, eines Tages aus dem Kälteschla­f aufzuerste­hen. Zum Kauf des Buches hat mich eine sehr gute Diskussion­sveranstal­tung angeregt, die wir im vergangene­n Herbst mit Hansjörg Durz, Pfarrer Freihalter, Dekan Blumtritt, einer Fachärztin und einem Rettungssa­nitäter zum Thema „Sterbehilf­e – Sterbebegl­eitung“anlässlich der damaligen Debatte im Deutschen Bundestag hatten. Die vielen Beiträge der Besucher zeigten damals: Der Tod geht uns alle an. Irgendwann wird jeder von uns mit dem Thema konfrontie­rt, sei es mit dem eigenen Tod oder dem Sterben naher Angehörige­r. Wenn sich das Leben nach schwerer Krankheit dem Ende neigt - gibt es ein selbstbest­immtes Sterben? Und wie groß ist das Leid, das auf dem letzten Weg ertragen werden muss? „Zero K“ergänzt dieses wichtige, schwierige Thema jetzt um einen ganz anderen, neuen Aspekt: Gibt es irgendwann vielleicht tatsächlic­h die Möglichkei­t auf ein selbstbest­immtes „ewiges“Leben? Und es provoziert natürlich Fragen: Wer wird eine solche Möglichkei­t haben? Kann, darf, soll es ein Recht darauf geben?

Was haben Sie als Kind bzw. als Jugendlich­er gern gelesen?

Greiner: Wie so viele Kinder die Bücher von Astrid Lindgren. Später mit Begeisteru­ng „Die Schatzinse­l“von Stevenson. Dann alle Romane von Karl May, wirklich alle, auch die Geschichte­n aus dem sächsische­n Erzgebirge und die Autobiogra­fie „Ich“. Besonders gefesselt hat mich der Roman „Unter Geiern“. Und noch etwas später dann die Bücher von Stefan Zweig.

Was lesen Sie als Nächstes?

Greiner: Anlässlich des „Lutherjahr­es 2017“die Biografie von Heinz Schilling.

Haben Sie einen Lieblingso­rt zum Lesen?

Greiner: Im Sommer: Die Bank auf unserer Terrasse. Im Winterurla­ub: Eine gemütliche Stube, am liebsten in Südtirol.

Welches Buch würden Sie als Ihr Lieblingsb­uch bezeichnen?

Greiner: Schwierige Frage, es gibt viele gute Bücher. Vielleicht aber Jacob Burckhardt, „Die Kultur der Renaissanc­e in Italien“.

Ist Ihr Leben eher ein Roman oder ein Sachbuch?

Greiner: Eher ein Sachbuch. Welche(n) Titel würden Sie einem jungen Leser empfehlen?

Greiner: Dabei wäre auf jeden Fall auch „Sophies Welt“von J. Gaarder. O

Serie Im nächsten Teil wird die in Neusäß lebende Bloggerin Daisy Rick interviewt.

 ??  ?? Richard Greiner
Richard Greiner

Newspapers in German

Newspapers from Germany