Augsburger Allgemeine (Land West)
Es gibt nur Gewinner
Für den Naturschutz in Schwaben ist die Flurneuordnung im Donauried ein Glücksfall und in dieser Dimension einmalig. Natürlich mussten Kompromisse geschlossen werden. Aber alle Seiten können zufrieden sein: die Gemeinde, die Landwirte und der Naturschutz.
Die klein parzellierten Grundstücke sind neu verteilt und zu größeren Einheiten zusammengelegt. Ökologisch wertvolle Flächen, die nass und für die Landwirtschaft wenig attraktiv waren, werden zu grünen Zentren entwickelt – zugunsten der Artenvielfalt in dem Niedermoor. Es wird wieder nasse Wiesen geben. Die neuen breiten Randstreifen, die Landwirte extensiv bewirtschaften, ermöglichen einen Biotopverbund, der Tieren wie Pflanzen zugute kommt. Das Donauried bekommt zumindest in einem Teilbereich ein Stück Natur zurück, das ihm durch die Kultivierung genommen worden war.
Erfreulich ist das Interesse der Landwirte an den Naturschutzflächen. Wiesen und Randstreifen müssen bewirtschaftet werden, sonst verbuschen sie. Eine Kulturlandschaft braucht eine naturverträgliche Pflege. Und da macht es Sinn, dass es die Bauern tun, deren Heimat das Donauried ist. Die öffentliche Hand kann das nicht leisten. Klar ist, dass die Gesellschaft dafür zahlen muss.
Bürgermeister Hans Kaltner ist zu Recht stolz auf das, was erreicht wurde – auch für die Dorferneuerung. Durch das Verfahren wurde einiges für die Region angestoßen. Aus einem alten Zehentstadel wird ein Treffpunkt des Dorfes, ein Dorfladen sorgt dafür, dass wieder Leben eingekehrt ist und es gibt ein Bürgerhaus für die Vereine. Also in allem eine Win-win-Situation.