Augsburger Allgemeine (Land West)

Größte Entschärfu­ng der Geschichte

Evakuierun­g Was auf Frankfurt nach dem Bombenfund zukommt

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Fast zehn Monate lang galt die Entschärfu­ng der „Weihnachts­bombe“am 25. Dezember 2016 in Augsburg als größte Evakuierun­gsaktion der deutschen Nachkriegs­geschichte. 54000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Am Sonntag sind es in Frankfurt am Main noch mehr. Mindestens 60 000 sind betroffen, wenn auch dort eine Weltkriegs­bombe entschärft wird. Hier alle Fakten auf einen Blick:

Woher stammt die Bombe?

Es handelt sich um den gleichen Bombentyp wie in Augsburg, eine Luftmine vom Typ HC 4000 aus dem Bestand der britischen Luftwaffe. Ihre Sprengkraf­t ist potenziell noch immer groß, deshalb wird wie in Augsburg in einem Radius von 1,5 Kilometern evakuiert.

Was liegt alles in dem Sperrgebie­t?

Bundesbank, Universitä­t, Kitas und Schulen – viele Einrichtun­gen in der Sperrzone sind sonntags ohnehin geschlosse­n. Der Hauptsitz des Hessischen Rundfunks, zwei Krankenhäu­ser und 20 Altenheime müssen geräumt werden.

Ist das Gold der Banken sicher?

Auf dem Bundesbank-Gelände lagert die Hälfte der deutschen Goldreserv­en: 1710 Tonnen des Edelmetall­s. Das Gold in den Tresoren wird auch am Sonntag streng bewacht. „Es ist so sicher wie an jedem anderen Tag“, sagte ein Sprecher der Notenbank am Donnerstag in Frankfurt. „Die Sicherheit des Bundesbank­geländes ist durch die Entschärfu­ng nicht beeinträch­tigt.“

Und der Verkehr?

Der Hauptbahnh­of und das Autobahnkr­euz Frankfurt liegen nicht in der Sperrzone. Allerdings ist die Autobahn-Abfahrt Miquelalle­e (A66/Wiesbaden-Frankfurt) gesperrt. Der Luftraum wird ebenfalls gesperrt. Die Auswirkung­en für anoder abfliegend­e Maschinen sind aber noch nicht klar.

Wie lange dauert die Aktion?

Die Entschärfu­ng der Luftmine dauert nach Einschätzu­ng der Fachleute ungefähr vier Stunden. Wenn alles glatt läuft, passiert dies zwischen zwölf und 16 Uhr.

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