Augsburger Allgemeine (Land West)

Baier ist unersetzli­ch

Analyse Wie steht der FCA am Ende der Transferpe­riode da? Ein Ausfall des Kapitäns wäre fatal. Defensiv ist der Kader gut aufgestell­t, aber auch dort könnte es eng werden

- VON WOLFGANG LANGNER

Augsburg

Der Spielerkad­er ist üppig. Obwohl der Fußball-Bundesligi­st FC Augsburg zum Ende der Transferpe­riode seinen Angreifer Julian Günther-Schmidt am Donnerstag noch an den Drittligis­ten FC Carl Zeiss Jena verliehen hat, bleiben Trainer Manuel Baum noch 33 Spieler. Doch von diesen 33 Akteuren ist nicht jeder bundesliga­tauglich. Anderersei­ts hat Baum auf einigen Positionen auch die Qual der Wahl. Wir haben die Mannschaft­steile unter die Lupe genommen.

Torhüter

● Mit Marwin Hitz, Andreas Luthe und Fabian Giefer stehen gleich drei starke Torhüter im Kader. Völlig unwahrsche­inlich, dass Baum auf die Nummer vier, Ioannis Gelios, zurückgrei­ft. Viele waren der Meinung, Hitz verlässt in der Sommerpaus­e den FCA. Das haben wohl auch die Verantwort­lichen des Vereins gedacht und ziemlich schnell Fabian Giefer vom FC Schalke verpflicht­et. Jetzt hat Baum ein Luxusprobl­em. I

Marwin Hitz bleibt, solange ihm keine großen Patzer unterlaufe­n, die Nummer 1. Mit tollen Reaktionen hat Andreas Luthe in der vergangene­n Saison in den letzten beiden Spielen den Abstieg verhindert. Das verdient einen Bonus. Er ist die Nummer zwei. Giefer muss sich hinten anstellen.

Abwehr

● In der Defensive ist der FCA eigentlich gut aufgestell­t. Aber nicht so gut wie im vergangene­n Jahr. Als Paul Verhaegh noch auf der rechten Seite spielte, wusste man, wenn der Holländer verletzt wird, kommt mit Raphael Framberger ein zuverlässi­ger Spieler. Jetzt spielt der zuverlässi­ge Spieler, doch wer kommt, wenn er verletzt ist? Daniel Opare? In seinen wenigen Spielen für den FCA war Opare immer für einen Schnitzer gut. Georg Teigl? Kann angeblich spielen, hat es aber beim FCA bisher nicht getan. Da könnte es kritisch werden. Als Linksverte­idiger war Philipp Max bisher gesetzt. Doch nachdem nun der Wechsel von Konstantin­os Stafylidis geplatzt ist, wird es auch für Max nicht mehr so einfach. I

Momentan kommt an Framberger und den beiden Innenverte­idigern Jeffrey Gouweleeuw und Martin Hinteregge­r keiner vorbei. Max wird wohl weiter auf der linken Seite spielen. Allerdings, schlechte Spiele darf er sich nicht erlauben. Stafylidis sitzt ihm im Nacken. An weiteren Innenverte­idigern mangelt es dem FCA nicht. Jan-Ingwer Callsen-Bracker oder Kevin Danso könnten bei Verletzung­en Nachrücker sein. Weitere Innenverte­idiger wie Tim Rieder, Gojko Kacar, Christoph Janker oder Marvin Friedrich werden eher kaum oder gar nicht zum Einsatz kommen. Auch Neuzugang Kilian Jakob hat derzeit wenig Chancen.

Mittelfeld

● In erster Linie zieht Daniel Baier dort die Fäden. Der Kapitän gilt auf dem Spielfeld als verlängert­er Arm des Trainers. Beim FCA muss man sämtliche Daumen drücken, dass Baier nicht langfristi­g ausfällt. Baier ist quasi unersetzli­ch und bildete zuletzt mit Ja-Cheol Koo auch die Doppel-Sechs. Gute Chancen hat auch Rani Khedira, der langsam in Form kommt. Wenn Jan Moravek nicht so oft verletzt wäre, könnte er auf einer Defensiv-Position sogar die Optimal-Lösung sein. Moritz Leitner ist dagegen von einem Einsatz noch weit weg. I

Ob die derzeitige Lösung Baier/Koo ein Modell für die Zukunft ist? Muss nicht sein. Khedira hat durchaus Chancen, zumal Koo in der Offensive vielleicht wirkungsvo­ller ist. Von den Mittelfeld­spielern des FCA ist jedenfalls keiner ganz chancenlos. Auch nicht Moritz Leitner. Dass auch er es kann, weiß man.

Angriff

● Auch hier hat der FCA ein Überangebo­t. Mit Alfred Finnbogaso­n aber nur einen Knipser. Auf Rechtsauße­n wird es einen heftigen Dreikampf zwischen Jonathan Schmid, Marcel Heller und Sergio Córdova geben. Auf Linksaußen streiten sich Caiuby und Erik Thommy. Michael Gregoritsc­h wurde als Altintop-Nachfolger verpflicht­et. Ebenfalls im Topf sind Marco Richter, Shawn Parker und Dong-Won Ji. I

Finnbogaso­n ist gesetzt. Über kurz oder lang wird Baum an Córdova nicht mehr vorbeikomm­en. Schmid und Heller müssen Gas geben, sonst werden sie abgehängt. Gregoritsc­h braucht vielleicht noch Zeit, wird sich aber seinen Platz hinter den Spitzen nicht nehmen lassen. Caiuby war zuletzt gegen Mönchengla­dbach einer der Schwächere­n, hat aber noch einen Vorsprung vor Thommy. Vom Trio Parker, Ji und Richter dürfte Letzterer noch die besten Chancen haben.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Pausieren verboten! Daniel Baier ist auf dem Spielfeld der verlängert­e Arm des Trainers.
Foto: Ulrich Wagner Pausieren verboten! Daniel Baier ist auf dem Spielfeld der verlängert­e Arm des Trainers.

Newspapers in German

Newspapers from Germany