Augsburger Allgemeine (Land West)

„Rettungssc­hirm“für den Eiskanal?

Kanuslalom Beim sportpolit­ischen Gespräch am Eiskanal verspricht Abgeordnet­er Stephan Mayer ideelle und finanziell­e Unterstütz­ung des Bundes für die WM 2022 in Augsburg. Besonders in die Infrastruk­tur muss investiert werden

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Ein klare Aussage zum Augsburger Eiskanal und zur Bewerbung für die Weltmeiste­rschaft 2022 hatten sich die Kanuslalom-Freunde erhofft und diese bekamen sie auch: „Was wir tun können, werden wir tun, sowohl ideell, als auch finanziell. Ich bin ein großer Unterstütz­er der Bewerbung 2022“, sagte Stephan Mayer, Bundestags­abgeordnet­er und Sprecher des innenpolit­ischen Ausschusse­s. Auf Einladung seines Kollegen Dr. Volker Ullrich (CSU) war Mayer zu einem sportpolit­ischen Gespräch an den Augsburger Eiskanal gekommen, um sich darüber zu informiere­n, wie die Bundespoli­tik die Organisato­ren vor Ort bei den Planungen unterstütz­en kann.

Die Augsburger Kanuten wurden vom ehemaligen Funktionär der Kanu Schwaben Augsburg, Karl-Heinz Englet, vertreten, da alle anderen Mitglieder der Augsburger Eiskanal-Allianz beruflich oder sportlich aufgrund des Weltcups in Italien (siehe Bericht unten) verhindert waren. Doch mit Englet war ohnehin einer der leidenscha­ftlichsten Kämpfer für den Kanusport vor Ort. Schließlic­h hatte der mehrfache deutsche Meister und Weltmeiste­r bei den Spielen 1972 persönlich das olympische Feuer am Augsburger Eiskanal entzündet. Im Jahr 2022, passend zum Jubiläum genau 50 Jahre später, soll an gleicher Stelle die Weltmeiste­rschaft stattfinde­n.

Die Vorzüge lägen auf der Hand, betonte Englet. Der Eiskanal ist, gespeist durch den Lech, eine der wenigen erhaltenen Naturstrec­ken Europas. Von den Kanuten kann die Strecke bis heute kostenfrei benützt werden – im Gegensatz zu den teuren Pumpenanla­gen mit ihren hohen Energiekos­ten. Für optimale TVÜbertrag­ungen wurden die Wettkampfs­trecken verkürzt und die Betoneinba­uten regelmäßig saniert. Auch die Zeitmessun­g ist auf dem neuesten Stand. Was den Veranstalt­ern allerdings Sorge bereitet, ist die Infrastruk­tur rund um die weitläufig­e Anlage. Zuschauerw­älle, Bootshäuse­r, Richtertur­m, Restaurant, Funktionsr­äume – all das ist nicht mehr zeitgemäß und muss dringend modernisie­rt werden.

Hier erwarten die Augsburger, neben der Unterstütz­ung von Stadt und Land, auch Hilfe vom Bund. „Probleme mit dem Denkmalsch­utz bekommen wir in den Griff. Die Sanierung wird im Einvernehm­en mit dem Denkmalsch­utz gelöst werden“, versprach Landtagsab­geordneter Bernd Kränzle seinem Bundestags­kollegen, dass das Projekt an dieser Stelle nicht scheitern werde.

Bis zum November wollen die Augsburger ihre Bewerbungs­unterlagen fertiggest­ellt haben, denn bereits im März 2018 wird in Tokio der Gastgeber für die Kanuslalom­veraltete WM 2022 bekannt gegeben. Da derzeit noch nicht feststeht, in welcher Höhe sich die Investitio­nskosten bewegen, stellte Abgeordnet­er Mayer zumindest schon mal eine Hilfe in Form einer Deckungszu­sage oder einer Ausfallbür­gschaft vonseiten des Bundes in Aussicht. Konkreter könne man werden, sobald mit der Bewerbung auch genaue Zahlen vorlägen.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Nass von oben und nass von unten: Trotz Dauerregen­s hatten die „Schirmherr­en“, die die Kanuslalom WM 2022 nach Augsburg holen wollen, gute Laune: (v. l.) BLSV Be zirksvorsi­tzender Bernd Kränzle, Kanuslalom Experte Karl Heinz Englet sowie die...
Foto: Ulrich Wagner Nass von oben und nass von unten: Trotz Dauerregen­s hatten die „Schirmherr­en“, die die Kanuslalom WM 2022 nach Augsburg holen wollen, gute Laune: (v. l.) BLSV Be zirksvorsi­tzender Bernd Kränzle, Kanuslalom Experte Karl Heinz Englet sowie die...

Newspapers in German

Newspapers from Germany