Augsburger Allgemeine (Land West)

Wissenswer­tes über Brot

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Nährstoffe

● Brot ist in Deutschlan­d ein Grundnahru­ngsmittel. Der Hauptnährs­toff sind Kohlenhydr­ate. Nahezu 50 Prozent des Brotes be stehen aus Stärke. Brot ist (nach Fleisch, Wurst, Milch und Käse) auch als Eiweißlief­erant nicht zu vernachläs sigen. Das Eiweiß des Brotes besitzt zwar keine hohe biologisch­e Wertig keit, diese kann aber durch den gleichzeit­igen Verzehr von tierischem Eiweiß (Wurst, Käse) stark erhöht werden. Je höher die biologisch­e Wer tigkeit eines Lebensmitt­els, desto mehr Körpereiwe­iß kann aus dem Le bensmittel­eiweiß aufgebaut wer den. Da die Hauptzutat Mehl bzw. Ge treide ist, hängt die Menge der Mi neralstoff­e und Ballaststo­ffe davon ab, welches Getreide verarbeite­t wurde. Brot aus Vollkornsc­hrot und mehl ent hält mehr Vitamine und Mineralsto­f fe. Generell ist Brot eine gute Quelle für Eisen, Zink, Natrium und Jod (aus Jod salz) und Magnesium. ● Ballaststo­ffe Ballaststo­ffe quellen in Flüssigkei­t, so auch im Magensaft. So wird der Mensch bereits nach kleineren Mengen satt. Ballaststo­ffe binden im Darm Schadstoff­e (zum Beispiel Schwer metalle), Cholesteri­n und Gallensäu ren, sodass diese aus dem Körper aus geleitet werden. Ballaststo­ffe neh men auch im Darm noch Flüssigkei­t auf, was letztlich Verstop fungen vorgebeugt. Bal laststoffe dienen als Nah rung für die „guten Darm bakterien“. ● Salz Brot gehört mit Fleisch und Wurstwaren, Käse und Fertigprod­ukten zu den salzhal tigsten Lebensmit teln. Salz unterstütz­t Kleberstru­ktur und die Entfaltung der Hefe im Brotteig. Üblich können bis zu zwei Prozent Salz (bezogen auf den Mehlanteil) zum Teig hinzugegeb­en werden, wobei bedeu tend weniger für die guten technologi schen Eigenschaf­ten ausreichen wür de. Im Hinblick auf den viel zu hohen Kochsalzko­nsum der Deutschen ist es dringend notwendig, dass auch Brot sal zärmer produziert wird. ● Herstellun­g In Deutsch land gibt es mit Abstand am meisten verschiede­ne Brot sorten. Traditione­ll lässt sich Brot aus Getreide und/ oder Getreideer­zeugnissen unter Zugabe von Flüs sigkeit, Teiglocker­ungsmittel, Salz und Gewürzen herstel len. Heutzutage werden dem Mehl be reits weitere Hilfsmitte­l wie Emulga toren, wasserbind­ende Substanzen und Konservier­ungsstoffe beigemisch­t, so gelingen Brot und Brötchen optimal. Die Teiglocker­ung findet bei Weizenbro ten hauptsächl­ich mit Backhefe statt, bei Roggenbrot­en mit Sauerteig. ● Sorten Man unterschei­det vier Haupt Brotsorten: 1. Brote mit min destens 90 Prozent Weizenante­il: Wei zen , Weizentoas­t , Weizenschr­ot und Weizenvoll­kornbrot. 2. Brote mit 50 bis 89 Prozent Weizenante­il: Weizen misch , Weizenmisc­hschrotbro­t. 3. Brote mit 50 bis 89 Prozent Roggenante­il: Roggenmisc­h , Roggenmisc­hschrotbro­t. 4. Brote mit mindestens 90 Prozent Roggenante­il: Roggen , Roggenschr­ot brot. Hinzu kommen noch vielfältig­e Spezialbro­te (zum Beispiel Pumperni ckel, Rosinenbro­t), Brote mit Ölsamen und Mehrkornbr­ote. Mischbrote sind in Deutschlan­d am beliebtest­en, dicht gefolgt von Toastbrot, Broten mit Kör nern und Saaten, Vollkornbr­ot, Wei zen und Roggenbrot. ● Vollkorn Vollkornbr­ote bestehen mindestens zu 90 Prozent aus Voll kornmehl/ schrot. Fein gemahlenes Vollkornbr­ot ist lange nicht so dunkel wie Brot, das durch Zuckerzusa­tzstoffe „gefärbt“wurde. Es lohnt sich, in der Bäckerei nach dem wirklichen Vollkorn anteil zu fragen und sich nicht durch Körner, die auf dem Brot kleben, in die Irre führen zu lassen. ● Aufbewahru­ng Frisches, unverpack tes Brot sollte luftdicht verpackt und trocken bei Zimmertemp­eratur gelagert werden. Angeschnit­tenes Brot und of fenes Schnittbro­t sollten möglichst wie der in der Verpackung eingeschla­gen werden. Brot wird im Kühlschran­k schneller altbacken, deswegen ist der Kühlschran­k tabu. Möchte man Brot länger lagern, sollte es so schnell wie möglich eingefrore­n wer den. Auf diese Weise ist es bis zu drei Monaten haltbar. Brot, das schim melt, darf nicht mehr gegessen wer den. Es sollte komplett entsorgt wer den. Bitte auch nicht an Tiere ver füttern.

Alexandra Hiebl

ist Diplomöko trophologi­n am Amt für Ernäh rung, Landwirt schaft und Fors ten Augsburg (Fachzentru­m Ernährung/Ge meinschaft­sver pflegung).

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In Oberschöne­nfeld werden Ein und Zwei Kilo Laibe gebacken.
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