Augsburger Allgemeine (Land West)
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht
Polizei Wie es nach dem Ärger um einen Spielplatz-Schwarzbau in Maingründel weitergeht
Kutzenhausen Maingründel
Nach dem Ärger um einen illegal angelegten Kinderspielplatz in Maingründel nimmt die Gemeinde die Idee einer neuen Einrichtung am Bolzplatz auf. „Wir können gerne darüber reden“, sagt Kutzenhausens Bürgermeisterin Silvia Kugelmann. Sie freut sich, wenn Eltern die Initiative ergreifen und anpacken wollen. Allerdings in einem geordneten Rahmen – sonst passiert das, was für Unmut sorgt. Die Polizei schritt ein, nachdem Eltern einen Spielplatz angelegt hatten. An 18 Eichen und Ahornbäumen am Bolzplatz in Maingründel waren Äste abgesägt worden, um Spielgeräte wie Schaukeln aus Altreifen anzubringen. Die Art der Ausführung sei laut Polizei Zusmarshausen unprofessionell gewesen und für Kinder gefährlich. Die Spielgeräte wurden wieder abgebaut. Die beiden Bauherren, ein 35-Jähriger und ein 48-Jähriger, wollten im Nachgang ihr Bauvorhaben bei der Gemeinde genehmigen lassen. Die habe laut Polizei aber abgelehnt. „Ein Spielplatz muss sicher sein“, sagt Kugelmann, „und vom Unfallversicherungsverband abgenommen werden.“Sie hat trotzdem in gewisser Weise Verständnis: Die Eltern hätten es gut gemeint. An der Umsetzung seien die Pläne dann aber gescheitert. Kugelmann begrüßt es generell, wenn aus einer Initiative heraus ein neuer Spielplatz entsteht. So wie vor drei Jahren in Agawang.
Rund 280 Stunden Eigenleistung hatten die Eltern für die Anlage am Angerberg eingebracht. Sie hatten Erdarbeiten erledigt sowie Sträucher und Bäume gespendet und gepflanzt. Die Mitarbeiter des Bauhofs hatten ebenfalls tüchtig angepackt. Den Grundstock für den Platz am Fußballfeld waren Spenden für Spielgeräte wie Kriechtunnel und Wippe, Holzeisenbahn und Balancierbalken, Sandkasten, Tisch und Bänke. Auch die Gemeinde hatte Kosten von rund 24000 Euro übernommen.
In Maingründel müssen jetzt die beiden Väter, die an den Bäumen gesägt hatten, mit empfindlichen Kosten rechnen: Der Schaden wird derzeit auf rund 1000 Euro beziffert. Die Gemeinde hat bei der Polizei Anzeige erstattet.
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