Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Gespräch mit Stafylidis
FC Augsburg Grieche soll wieder ein fester Bestandteil im Kader werden. Erst einmal aber hat er ein anderes Problem
Das sah nicht gut aus. Kurz vor dem Ende der Trainingseinheit lag Tim Rieder schmerzverkrümmt am Boden. Der Verteidiger des FC Augsburg wurde gestützt von AthletikTrainer Andreas Bäumler und Physiotherapeut Martin Miller, mehr oder weniger vom Platz getragen. „Man hat gehört, dass es im Knie geknackst hat“, sagte Augsburgs Coach Manuel Baum nach dem Training. Eine Diagnose steht noch aus. „Wir müssen die ärztlichen Untersuchungen abwarten“, so Jakob Kunz von der FCA-Pressestelle.
Es gibt allerdings noch einige Spieler beim Bundesligisten, die sich momentan vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln mit Verletzungen plagen. Raphael Framberger (Knie) hat während der Länderspielpause kaum trainiert, soll aber im Laufe der Woche wieder auf dem Platz stehen. Moritz Leitner (Knöchel) hat am Montag das Training frühzeitig abgebrochen. Georg Teigl plagen Rückenschmerzen („Das geht in Richtung Hexenschuss“, sagt Baum) und Konstantinos Stafylidis kehrte von seiner Griechenland-Reise ebenfalls mit Rückenproblemen zurück. Seine künftige Rolle beim FCA ist natürlich hochinteressant. Stafylidis wollte unbedingt zum Hamburger SV, doch letztlich hat sich sein Wechsel, angeblich wegen der zu hohen Ablösesumme, zerschlagen. Während dieses Transfer-Gerangels hatte Baum auf den Griechen verzichtet, weil er sich nicht sicher war, ob der „mit dem Kopf bei der Sache ist“. Nach dem Transfer-Hickhack wollte Baum mit seinem Verteidiger sprechen und ihm sagen, dass er wieder fester Bestandteil des Kaders ist. „Das steht jetzt dann an. Er hat heute regeneriert und ist müde und fertig. Das werden wir aber spätestens in den nächsten zwei Tagen mit ihm durchsprechen. Aber ich bin guter Dinge, dass er sich wieder voll auf Augsburg einlässt“, so Baum. Während der Transfer-Phase schien es ja so, als wollte Stafylidis seinen Abgang sogar provozieren.
Vor dem Pokalspiel in Magdeburg sagte FCA-Manager Stefan Reuter, dass Stafylidis verletzt ausfallen wird. Der Grieche postete kurz darauf im Internet, dass er fit sei und der Mannschaft vor dem Fernseher die Daumen drücke. Konsequenzen gab es nicht und wird es auch nicht geben. „Das spricht man einmal an und dann ist es wieder erledigt. Jedem passiert es einmal, dass er sich vielleicht unglücklich ausdrückt. Das darf man nicht so hoch hängen“, meint Baum. Ansonsten haben ja gestern noch etliche Spieler gefehlt, die momentan mit ihren Nationalteams auf Tour sind. Am spätesten zurückkehren wird wohl Sergio Córdova. Der Stürmer spielte mit Venezuela gestern gegen Argentinien (Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor) und wird nicht vor Freitag in Augsburg erwartet. Er war mit seinem Ausgleichstor gegen Gladbach der umjubelte Held. Doch Baum will Córdova nicht zu sehr in den Vordergrund stellen: „Man muss aufpassen, dass wir das richtig angehen. Tendenziell geht es dahin, dass man zu schnell lobt. Der Junge muss sich erst akklimatisieren und wir müssen ihm Zeit geben. Die bekommt er auch von uns“, meint Baum. Dass er sich bald eingewöhnt, davon ist Baum überzeugt: „Es ist ja eine Augsburger Stärke, dass unsere Spieler Neuzugänge schnell aufnehmen. Natürlich macht Córdova die Sprachbarriere zu schaffen. Da kann ihn nicht jeder unterstützen. Aber Alfred Finnbogason kann sich mit ihm spanisch unterhalten.“
Vor der Partie gegen den 1. FC Köln will sich Baum noch nicht in die Karten schauen lassen. Dass die Kölner mit zwei Niederlagen nur auf dem vorletzten Tabellenplatz steht, davon lässt er sich nicht blenden: „Auch ohne Anthony Modeste (wechselte nach China, Anm. d. Red.) hat Köln immer noch viel Potenzial. In den ersten beiden Spielen hat Köln nicht so schlecht gespielt. Ihnen hat nur das Spielglück gefehlt.“