Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Gastroszene ist in Bewegung
Restaurants Das Micasa und das Seoul Kitchen bringen neues Leben in die Nachbarschaft. Der Thorbräukeller blickt in eine ungewisse Zukunft, das Mauläffle hat geschlossen. Ein Überblick
Wer in dem kleinen Lokal Micasa sitzt und von dort aus den großen Fensterscheiben die Kapuzinergasse hinaufblickt, sieht ein Stück historisches und modernes Augsburg. Es ist nicht nur die Aussicht, die Miranda Sauer und ihrer Tochter Nica-Celina gefallen hat. Die beiden Inhaberinnen waren auch von der Lage des Restaurants angetan. „Es ist Teil der Wohnanlage vis-a-vis auf dem ehemaligen Hasenbräu-Gelände und liegt zwischen der belebten Maximilianstraße und der Konrad-Adenauer-Allee“, sagt Miranda Sauer. Sie hatte bereits gastronomische Erfahrungen gesammelt. „Ich habe im Bistro des Drei Mohren und viele Jahre in der Auster gearbeitet. Dann war ich wegen meinen drei Kindern viele Jahre zu Hause“, erzählt sie. Als ihre Tochter Nica-Celina, 22, vergangenes Jahr ihre Ausbildung zur Immobilienkauffrau abschloss, beschlossen sie, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Das Lokal mit rund 30 Plätzen in der Wohnanlage sollte es sein. „Wir wollten unser Restaurant selber gestalten und nichts übernehmen“, sagen sie.
Seit einigen Wochen beleben sie mit ihrem Angebot die Anlage und sprechen auch Mitarbeiter der umliegenden Kanzleien, Praxen oder an. Mutter und Tochter sowie zwei Köche und Küchenhilfen bieten eine Auswahl an Frühstücksgerichten, Pasta, Salaten, Fleischund Fischgerichten an, aber auch eine Currywurst mit einer hausgemachten Mangosoße und Burger und selbst gebackene Kuchen. „Wir hatten auch schon geschlossene Gesellschaften. Die Nähe zum Standesamt ist hier natürlich optimal“, sagt Nica-Celina Sauer. Von der Nachbarschaft wurden sie mit offenen Armen empfangen. „Es gab keine einzige Beschwerde. Jeder hat sich gefreut, dass es jetzt ein Lokal um die Ecke gibt. Das hatte gefehlt“, sagt Miranda Sauer.
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Der Thorbräukeller ist seit Ende August geschlossen. Ein Zettel informiert momentan die Besucher, die nichts von der Schließung wussten. „Liebe Gäste, wir bitten um Entschuldigung für die aktuelle Situation. Das TBK bleibt leider vorläufig geschlossen“, steht darauf. Ende Mai hatte Szene-Gastronom Harry Winderl bekannt gegeben, dass er den Thorbräukeller nach zehn Jahren abgeben will. Ein potenzieller Nachfolger war bereits gefunden: Siegfried Assei vom SteakRestaurant Azsteakas wollte dort ein weiteres Lokal eröffnen. Dort sollte es verschiedene Gerichte am Spieß geben. Laut Assei kamen mehrere Faktoren zusammen, die ihn dazu bewogen, die Reißleine zu ziehen und von dem Vorhaben Abstand zu nehmen. „Ich hatte bereits einen fünfstelligen Betrag in Architektenkosten investiert. Doch die Rahmenbedingungen haben nicht gepasst“, sagt er. Für Harry Winderl ist das eine „Katastrophe“. „So etwas habe ich in 30 Jahren Gastronomie nicht erlebt“, sagt er. Nachdem er von einem Pächterwechsel ausAgenturen ging, hatte er Mitarbeitern sowie Strom und Wasser gekündigt und das Lokal geräumt. Wie es im Thorbräukeller nun weitergeht, ist derzeit völlig offen.
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Ein Nachfolger für das italienische Lokal „Da Giovanni“in der Prinzstraße ist ebenfalls gefunden. Dort eröffnet am Sonntag, 10. September, das koreanische Lokal Seoul Kitchen. Soyoung Mun, 41, erfüllt sich mit dem Lokal einen Traum. Ein Schicksalsschlag führte sie nach Augsburg. In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul lernte sie vor vielen Jahren ihren Mann kennen. Der Deutsche war dort für die Firma Bosch im Einsatz. „Ich habe im Goethe-Institut in Seoul gearbeitet und dort viel über deutsche Kultur, Politik und Sprache gelernt“, erzählt sie. Als ihr Mann zurück zu Bosch nach Stuttgart ging, ging Soyoung Mun mit. Dann starb ihr Mann. „Verwandte von mir, die in Augsburg leben, haben gefragt, ob ich nicht zu ihnen kommen will.“So kam Soyoung Mun an den Lech und will in ihrer neuen Heimat den Augsburgern „Hansik“, die Küche ihres Heimatlands, näherbringen. Diese besteht unter anderem aus Reis, Fleisch und Gemüse, das vorwiegend gedämpft oder gekocht wurde und deshalb weniger Fett enthält als gebratenes Essen. Abends gibt es auch ein koreanisches Grill-Barbecue.
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Gleich zwei Wechsel wird es demnächst im Gebäude in der Karlstraße 7 geben. Dort haben die nebeneinanderliegenden Lokale geschlossen: Sowohl im Kral Kebaphaus als auch im Mauläffle werden Nachmieter gesucht.