Augsburger Allgemeine (Land West)

Motorradfa­hrer stirbt auf A 8

Unfall Ein 59-Jähriger kommt auf der Autobahn in Höhe Unterknöri­ngen ums Leben. Ein Gaffer filmt derweil

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Burgau

Ein Motorradfa­hrer ist am Dienstag auf der A8 gestorben. Er war laut Polizei gegen 9.15 Uhr in Höhe Unterknöri­ngen auf der Autobahn mit zwei weiteren Motorradfa­hrern aus dem Raum Göppingen in Richtung München unterwegs gewesen. Ihr Ziel war Österreich. Sie hatten Autos überholt und fuhren auf der linken Spur, als der 59-Jährige auf den mittleren Fahrstreif­en wechselte. Die beiden anderen folgten. Der Vorausfahr­ende geriet dann mit der Maschine ins Schlingern, schleudert­e nach rechts, stürzte und prallte gegen die Leitplanke. Die Verletzung­en waren so schwer, dass er ihnen noch an der Unfallstel­le erlag. Um die beiden anderen aus seiner Gruppe, die einen Schock erlitten, kümmerte sich das Kriseninte­rventionst­eam. Ein Gutachter wurde von der Staatsanwa­ltschaft damit beauftragt, die Umstände des Unfalls zu klären.

Die Autobahn wurde vorübergeh­end in Richtung München komplett gesperrt, auch zur Landung zweier Rettung s hubschraub­er. Später wurde der Verkehr dann an der Unfallstel­le vorbeigele­itet, es staute sich über mehrere Kilometer zurück, zeitweise bis nach Leipheim. Die Fahrzeuge wurden dann an der Anschlusss­telle Günzburg ausgeleite­t und über die ausgeschil­derte Umleitung geführt. Gegen 13 Uhr konnte die Autobahn wieder vollständi­g freigegebe­n werden.

Die Feuerwehre­n Günzburg und Leipheim sowie die Autobahn betreiber gesellscha­ft Pansueviaw­a ren genauso im Einsatz wie der Rettungsdi­enst und die Autobahnpo­lizei. Diese gab den Sachschade­n mit knapp 15000 Euro an. Der Leiter der Dienststel­le, Werner Schedel, lobte, dass die Rettungsga­sse dieses Mal funktionie­rt habe. Die Diskussion­en über dieses Thema zeigten wohl allmählich Wirkung. Allerdings filmte ein Gaffer die Unfallstel­le, als der Motorradfa­hrer von Ersthelfer­n versorgt wurde. Der 50-Jährige war aus seinem Sattelzug ausgestieg­en, vom Stau zur Unfallstel­le gelaufen und filmte dann mit seinem Smartphone. Die Polizei konnte den Mann durch Zeugenhinw­eise ermitteln, ihn am Ort zur Rede und sein Handy sicherstel­len. Ihn erwartet nun ein Strafverfa­hren wegen des Verdachts der unterlasse­nen Hilfeleist­ung und der Verletzung des höchstpers­önlichen Lebensbere­ichs durch die Aufnahmen. Das kann mit einer Freiheitss­trafe von bis zu zwei Jahren oder einer empfindlic­hen Geldstrafe geahndet werden. Als die Beamten ihn ansprachen, sei er sehr kleinlaut gewesen. Jedem müsse klar sein, so Schedel: Solange keine profession­ellen Helfer da sind, müsse man sich auch nützlich machen.

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Foto: Christian Kirstges Ein Großaufgeb­ot an Rettungskr­äften ist auf der A 8 im Einsatz gewesen.

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