Augsburger Allgemeine (Land West)
Neue Streicherschule in Dinkelscherben
Musik Mehr als 30 Kinder lernen beim neuen Angebot der Musikvereinigung ein Instrument. Zum Auftakt gibt es ein Konzert
„Alles auf Anfang!“– so hätte das Motto des Eröffnungsfestes der neuen Streicherschule in Dinkelscherben lauten können. Denn zum Auftakt fand im Rathaussaal ein Konzert- und Informationsnachmittag der neuen Streicherschule statt. Vor mehr als 13 Jahren hatte die Musikschule dicht gemacht, die Lehrkräfte organisierten ihren Unterricht fortan in Eigenregie.
Die Musikvereinigung Dinkelscherben richtet nun ab dem neuen Schuljahr – zusätzlich zu ihrer seit Jahren fest etablierten und sehr gut funktionierenden Bläserschule mit derzeit 160 Schülern – eine Streicherschule ein, zu der etwa 30 Schüler angemeldet sind. Dort werden alle Streichinstrumente, von der Geige bis zum Kontrabass, dazu aber auch Klavier, Gitarre und Gesang unterrichtet.
Nach sechs Wochen Ferien musste zunächst einmal der Staub aus den Bögen gestrichen, den Tasten geklimpert und den Saiten geschlagen werden. Mit „Freude schöner Götterfunken“, virtuos vom fünfjährigen Blockflötisten Georg Spatz interpretiert, wurde der Nachmittag eröffnet. Im Wechsel mit einigen Lehrern zeigten junge Künstler, was sie in der langen Ferienzeit nicht verlernt hatten.
Laura Spatz und ihr Bruder Willibald spielten auf der Gitarre, und daneben zeigten Joachim Demharter und Herta Schlittenbauer mit ei- nem sehr spannenden Camorrero aus der Tango-Sonate von Adrien Politi, wie gut sich Gitarre und Klarinette ergänzen. Herbert Engstler, begleitet von Mathias Jannetti, ließ seinen riesigen Kontrabass gemütlich, aber elegant erbrummen – so wie es eben nur Elefanten können – mit dem entsprechenden Stück aus dem „Karneval der Tiere“von Camille de Saint Saëns. Brigitte Thoma, begleitet von Erich Kusterer, entführte mit ihrem Gesang in die Welt des Schlagers der Zwanzigerjahre.
Zwischen den Stücken berichtete Georg Aumann, wie es zu der Idee und schließlich zur Gründung der Streicherschule kam. Der Vorsitzende der Musikvereinigung, Markus Unverdorben, erklärte, dass der Musikverein satzungsgemäß der Förderung der Musik im Allgemeinen verpflichtet sei und es ihm deshalb gut zu Gesicht stünde, die Tore für alle Instrumente zu öffnen.
Bürgermeister Edgar Kalb bedankte sich bei den Organisatoren und den Eltern und rief die etwa 70 Besucher auf, das neue Angebot möglichst ausgiebig zu nutzen. Die Förderung von Musikunterricht sei eine gute Investition für die Gemeinde.
Zum Schluss konnten sich die Besucher Geigen, Celli und Kontrabässe in allen Größen ansehen und sich bei Kaffee und Kuchen mit den Lehrern austauschen.
An dem Konzertnachmittag kamen sogar noch einige Anmeldungen dazu, der Musikverein konnte neue Mitglieder aufnehmen, und es gab zwei Interessenten für Akkordeon-Unterricht.