Augsburger Allgemeine (Land West)
Messlatte für neue Arbeitsamts Chefin liegt hoch
Wechsel Reinhold Demel übergibt den Staffelstab an Elsa Koller-Knedlik. Was ihn auszeichnete und was ihr wichtig ist
Augsburg
Bei der Verabschiedung Reinhold Demels als Chef der Arbeitsagentur Augsburg wurde schnell klar: Die Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verabschiedeten sich am Mittwochnachmittag im Gögginger Kurhaus nicht einfach vom Amtsträger Reinhold Demel, sondern vielmehr vom Menschen Reinhold Demel. „Er hat sich ausgezeichnet als Jurist mit Herz. Mit Herz für diejenigen, die Arbeit suchen. Es ging ihm nicht nur um die Quote, sondern stets um den Menschen“, würdigte Oberbürgermeister Kurt Gribl Demels Arbeit. Johannes Hintersberger, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, hob anerkennend hervor: „Er war sich nie zu schade, Klinken zu putzen und in schwierigen Fällen persönlich vorstellig zu werden“. Demel habe es durch sein Talent als Netzwerker verstanden, die vielen verschiedenen Partner, die für die Schaffung von Arbeit gebraucht werden, durch respektvolle und konstruktive Gespräche zu Verknüpfen. „Durch dieses unermüdliche, aus tiefstem Inneren heraus kommende Engagement, ist es ihm gelungen, ein Stück Zukunft mit zu prägen“, so Hintersberger weiter.
In der Amtszeit Demels – er hatte 2006 den Vorsitz der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg übernommen – sank die Arbeitslosenquote von 8,1 auf derzeit 3,9 Prozent. Ein Verdienst, das viele der Gäste neben der positiven wirtschaftlichen Entwicklung auch Reinhold Demel, seinem Einsatz und Geschick zuschrieben. Demel selbst zog für sich ebenso ein positives Fazit seiner Arbeit, betonte jedoch, dass ohne die passenden Rahmenbedingungen und das Engagement seines Teams, ein solcher Erfolg nicht möglich gewesen wäre.
Für Demels Nachfolgerin, Elsa Koller-Knedlik, liegt die Messlatte demnach hoch. Die gebürtige Oberpfälzerin freut sich dennoch auf ihre neue Aufgabe: „Ich kenne mich zwar beim Fußball nicht so aus wie Reinhold Demel, aber in vielen anderen Dingen liege ich mit ihm auf einer Wellenlänge“. Auch ihr sei es wichtig, ein gutes Zusammenspiel aller arbeitsmarktrelevanten Institutionen zu schaffen und dabei stets den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. „Ich sehe die Agentur als Dienstleister, bei dem Menschen für Menschen arbeiten.“Um ihr Amt bestmöglichst auszufüllen, wolle sie ganz schnell Kontakte knüpfen und die Region kennenlernen. Ab Oktober geht es für sie los. Dann tritt sie in die Fußstapfen jenes Mannes, der zu Beginn ihrer Tätigkeit für die Arbeitsagentur in Nürnberg ihr Vorgesetzter war.