Augsburger Allgemeine (Land West)

Engpass in Kitas

Soziales Augsburger Einrichtun­gen bieten Notplätze an. Wie viele Kinder dennoch unversorgt blieben, ist unklar

- VON STEFAN KROG

In diesen Tagen hat für viele Kinder der Start in der Kinderkrip­pe oder im Kindergart­en begonnen – weil die Kinder nach und nach eingewöhnt werden, gibt es keinen festen Stichtag wie in der Schule. Allerdings sind in diesem Jahr einige Kinder ohne Platz geblieben. Wie berichtet geht die Stadt für dieses Jahr von etwa 200 fehlenden Plätzen aus – der Engpass ist damit größer als in den vergangene­n Jahren.

Nach den Sommerferi­en wurden aber in einigen Einrichtun­gen noch Notplätze belegt, so Sozialrefe­rent Stefan Kiefer (SPD). „So konnten die Platzzahle­n leicht erweitert und vorhandene Spielräume ausgenutzt werden. Dankenswer­terweise haben einige Kitas zusätzlich­e Plätze in Nebenräume­n und benachbart­en Wohnungen geschaffen oder sind aktuell in den Planungen dazu“, so Kiefer. Zudem gebe es für vier ausgelobte mögliche Standorte für Waldkinder­gärten aktuell drei interessie­rte Träger. In Hochzoll hat zudem eine neue Großtagesp­flege geöffnet. Dabei handelt es sich vereinfach­t gesagt um ein Angebot wie bei einer Pflegemutt­er, allerdings in größerem Maßstab.

Wie viele Kinder letztlich unversorgt blieben, kann die Stadt nicht klar sagen. Hintergrun­d ist, dass die KIDS-Familienst­ützpunkte die Be- treuung von Eltern übernehmen, die im Frühjahr nur Absagen von Einrichtun­gen erhielten. „Leider melden viele Eltern, die sich einmal beim Familienst­ützpunkt gemeldet hatten, nicht mehr zurück, wenn sie dann doch noch eine Betreuungs­lösung für ihr Kind gefunden haben“, so Kiefer. Man gehe davon aus, dass viele Eltern für ihr Kind doch noch etwas gefunden haben. Gleichwohl müsse man sagen, dass sich zuletzt auch noch Eltern gemeldet hätten, die noch auf der Suche waren.

Die Stadt steht in der Angelegenh­eit unter Druck, weil Eltern grundsätzl­ich einen Krippen- oder Kindergart­enplatz einklagen können. In Augsburg ist das bisher noch nicht passiert. Einschränk­end muss man sagen, dass die Gerichte auch relativ weite Wege zur nächsten Betreuungs­einrichtun­g für zumutbar halten, auch wenn das für Eltern in der Praxis schwierig wird. Zum Teil wurden Eltern im Sommer auch Kita-Plätze angeboten, die diese ausschluge­n, weil sie etwa zu weit weg waren oder Konzept und Preis nicht passten. Aufgrund des Bevölkerun­gswachstum­s und steigender Geburtenza­hlen geht die Stadt davon aus, dass in den kommenden Jahren 1400 zusätzlich­e Plätze geschaffen werden müssen.

Die Grünen hatten zuletzt die städtische­n Kitas aufgeforde­rt, sich Gedanken darüber zu machen, wie man das Personal für etwaige Erweiterun­gen gewinnen kann. Geprüft werden soll, ob wie in München Zulagen oder Vergünstig­ungen angeboten werden sollen. Der Stellenmar­kt für Erzieher und Kinderpfle­ger ist momentan knapp. Im zuständige­n Bildungsre­ferat arbeitet man momentan daran, ein Konzept zur Personalge­winnung zu erstellen. Wie es inhaltlich aussieht, ist noch unklar.

 ?? Symbolfoto: Ida König ?? Die Stadt geht von 200 fehlenden Plät zen in Kitas aus.
Symbolfoto: Ida König Die Stadt geht von 200 fehlenden Plät zen in Kitas aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany