Augsburger Allgemeine (Land West)

Studentenw­ohnheim an der Uni wird größer

Projekt An der Bürgermeis­ter-Ulrich-Straße entstehen weitere 132 Plätze. Sie sind aufgeteilt in Einzelapar­tments und in Zimmern in Wohngemein­schaften. Wann die Unterkünft­e fertig sind und was sie kosten werden

- VON EVA MARIA KNAB

Das Studentenw­erk Augsburg sorgt für neuen preisgünst­igen Wohnraum in der Stadt. Aktuell wird das Studentenw­ohnheim an der Bürgermeis­ter-Ulrich-Straße nahe der Universitä­t um 132 Plätze erweitert. Am Mittwoch war Richtfest für den zweiten Bauabschni­tt. Angesichts zunehmende­r Studentenz­ahlen sei es notwendig, weitere Angebote zu schaffen, sagte Doris Schneider, Geschäftsf­ührerin des Studentenw­erks. Die Nachfrage ist schon jetzt sehr groß. Aktuell stehen rund 800 Interessen­ten auf der Warteliste für einen Wohnheimpl­atz.

In Augsburg studieren fast 27 000 junge Menschen. Und laut Hochschulp­räsident Gordon Thomas Rohrmair ist das Ende der Entwicklun­g noch nicht erreicht. „Die Uni- versität und die Hochschule werden weiter wachsen.“Wichtig sei deshalb nicht nur ein gutes Angebot in der Lehre, wichtig sei auch erschwingl­icher Wohnraum.

Die neuen Apartments und WGZimmer an der Bürgermeis­ter-Ulrich-Straße sollen im Oktober 2018 bezugsfert­ig sein. Nach der Erweiterun­g wird das Wohnheim 433 Plätze haben. Damit wird es die zweitgrößt­e Anlage des Studentenw­erks in Augsburg sein. Die größte steht in Göggingen.

Das Wohnheim an der Bürgermeis­ter-Ulrich-Straße hat auch einen günstigen Standort. Es ist nur wenige Gehminuten von der Universitä­t entfernt und über die Straßenbah­nlinie 3 an die Hochschule angebunden. Die Baukosten von zehn Millionen Euro werden vom Freistaat mit 4,2 Millionen Euro ge- fördert. Das sei ein besonders hoher Zuschuss, sagte Doris Schneider.

Innen-Staatssekr­etär Gerhard Eck hob hervor, dass zu guten Bildungsei­nrichtunge­n im Freistaat auch finanzierb­are Wohnungen am jeweiligen Standort gehören. „Studenten ziehen oft viele Kilometer von daheim weg und brauchen einen angemessen­en Wohnraum.“Deshalb investiere die Staatsregi­erung auch stark in den Ausbau des Wohnheiman­gebotes. Wichtig sei darüber hinaus eine gute Qualität. Deshalb habe es in Augsburg einen Architekte­nwettbewer­b gegeben. Den Zuschlag für die Realisieru­ng bekam das Stuttgarte­r Büro „Drei Architekte­n“.

Sozialrefe­rent Stefan Kiefer sprach beim Richtfest von einem „guten Tag für Augsburg“. Neue preisgünst­ige Angebote seien nötig. Weil Augsburg eine Stadt mit angespannt­em Wohnungsma­rkt sei, stünden viele Gruppen in Konkurrenz – beispielsw­eise Studenten, die eine WG aufmachen wollen mit Familien, die eine große Wohnung brauchen. Die Bürgerumfr­age habe ergeben, dass es für viele Menschen immer schwierige­r wird, eine neue Mietwohnun­g oder eine Ersatzwohn­ung zu finden. Auch die Finanzieru­ng von bezahlbare­m Wohneigent­um werde schwierige­r. Ein Apartment im neuen Wohnheimab­schnitt wird 270 bis 300 Euro warm kosten. Für eine vergleichb­are Wohnung auf dem freien Markt veranschla­gen Experten rund 450 bis 500 Euro. Am Wohnheim, das an der Alten Flugplatzh­eide steht, gibt es außerdem eine 12 000 Quadratmet­er große Ausgleichs­fläche für Eingriffe ins Grün.

»Kommentar Seite 44

Newspapers in German

Newspapers from Germany