Augsburger Allgemeine (Land West)

Alle Kandidaten bestehen den „Umwelt TÜV“

Bürgermeis­terwahl Bund Naturschut­z hat die Bewerber befragt. Und das ist herausgeko­mmen

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Anfang Juni gab es Ärger, als der Bund Naturschut­z die Stadtberge­r Bürgermeis­terkandida­ten nach ihren Plänen für ein Gewerbegeb­iet befragt hatte. Vertreter der 300 Mitglieder starken Organisati­on fühlten sich düpiert, weil Rathausche­f Paul Metz nicht antwortete. Der wiederum wollte sich nicht von seinem Vorgänger Ludwig Fink (SPD) examiniere­n lassen, der den Bund Naturschut­z führt.

Inzwischen scheint sich der Ärger gelegt zu haben und alle vier Bewerber haben brav und schriftlic­h die weiteren Fragen des Bund Naturschut­z zu ihren umweltpoli­tischen Absichten beantworte­t. Zur Belohnung gab es jetzt – kurz vor dem Wahlsonnta­g, das „Prüfsiegel“von der Organisati­on: Kein Kandidat ist durch den „Umwelt-TÜV“gefallen. Wörtlich heißt es in einer Pressemitt­eilung des Bund Naturschut­z: „Sollten die vorgebrach­ten Absichten und Vorschläge tatsächlic­h umgesetzt werden, stünde die ökologisch­e Zukunft unserer Stadt durchaus in einem hellen Licht.“

Insgesamt zwölf Fragen wurden den vier Bewerbern Paul Metz (CSU), Matti Müller (SPD), Peter Rauscher (Grüne) und Alfred Hammel gestellt. Das Spektrum reichte dabei von Arten- und Klimaschut­z bis hin zur Zusammense­tzung des städtische­n Fuhrparks.

Alle vier Kandidaten fordern ein Klimaschut­zprogramm. Metz und Hammel nennen konkrete Beispiele wie die energetisc­he Sanierung öffentlich­er Gebäude. Breiten Raum nimmt das Thema Flächenver­brauch ein. Müller setzt auf Nachverdic­htung und Zurückhalt­ung bei der Ausweisung neuer Baugebiete, Metz auf ein „Flächenman­agement, das Naturschut­z und Bebauung bestmöglic­h vereint“, Rauscher verweist auf das Volksbegeh­ren der Grünen, den Flächenver­brauch generell zu beschränke­n, Hammel sind die angedachte­n Neubaugebi­ete „zu viel“. Müller und Rauscher sprechen sich für die Überarbeit­ung des bestehende Flächennut­zungsplane­s aus, Metz stellt die Sicherung des unverwechs­elbaren Erscheinun­gsbildes von Stadtberge­n in den Mittelpunk­t und nennt dafür markante Stellen wie die Deuringer Heide.

Unterschie­dliche Ansichten auch beim Thema gemeindlic­he Förderung von Passivhäus­ern. Metz spricht sich gegen eine solche Förderung aus Steuermitt­eln aus. Rauscher will sie beschränke­n auf Sanierunge­n, Müller hält beides für denkbar, ebenso Hammel, der dies von der Haushaltsl­age abhängig macht.

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