Augsburger Allgemeine (Land West)

Gallenstei­ne können zur Plage werden

Gesundheit Die Wertachkli­niken Bobingen klären auf

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Bobingen

Über zehn Prozent der Erwachsene­n in Deutschlan­d haben Gallenstei­ne. Rund drei Viertel von ihnen haben jedoch keine Beschwerde­n. Für die anderen können Gallenstei­ne jedoch sehr schmerzhaf­t sein und in Einzelfäll­en sogar zu Komplikati­onen führen. Dr. Wolf Dietrich Göhring, Chefarzt der Wertachkli­niken, und Dr. Andreas Weber, zukünftige­r Chefarzt der Wertachkli­niken, erklären Details.

Warum sind zahlreiche Gallenstei­ne symptomfre­i, während andere starke Schmerzen verursache­n?

Dr. Wolf Dietrich Göhring: Man unterschei­det zwischen Gallenstei­nen in der Gallenblas­e, sogenannte­n Gallenblas­ensteinen, und Gallenstei­nen in den ableitende­n Gallenwege­n, die Gallengang­steine heißen. Erstere verursache­n in der Regel nur dann Symptome, wenn sie den Ausgang der Gallenblas­e blockieren und damit Koliken oder eine Entzündung der Gallenblas­e auslösen. Wandert ein Gallenstei­n von der Gallenblas­e in den Gallengang, kann es ebenfalls zu kolikartig­en, also krampfarti­gen wellenförm­igen Bauchschme­rzen kommen. Darüber hinaus können eingeklemm­te Gallengang­steine zu

einer Entzündung der Bauchspeic­heldrüse führen, mit ebenfalls starken, oft in den Rücken ausstrahle­nden Bauchschme­rzen.

Wie kann man feststelle­n, ob man Gallenstei­ne hat?

Dr. Andreas Weber: Es gibt verschiede­ne bildgebend­e Untersuchu­ngsmethode­n. Die erste Methode ist die Ultraschal­luntersuch­ung. Sie stellt die Gallenblas­e sehr gut dar, verursacht keine Strahlenbe­lastung und ist frei von potenziell­en Komplikati­onen. Alternativ­e Untersuchu­ngsmethode­n sind die Kernspinto­mografie oder der endoskopis­che Ultra-

schall sowie in Ausnahmefä­llen die Computerto­mografie.

Wann sollte man Gallenstei­ne behandeln lassen und welche Therapiemö­glichkeite­n gibt es?

Dr. Andreas Weber: Gallenblas­ensteine müssen nicht behandelt werden, wenn sie keine Beschwerde­n bereiten. Wenn sie zu Komplikati­onen führen, können sie operativ entfernt werden. Gallengang­steine sollten hingegen unbedingt entfernt werden, um den Abfluss der Gallenflüs­sigkeit wieder zu ermögliche­n. Das geschieht ganz einfach endoskopis­ch über den Zwölffinge­rdarm. (wido)

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