Augsburger Allgemeine (Land West)
Gablinger Schloss hat einen neuen Eigentümer
Gemeinderat In das historische Gebäude werden Wohnungen und ein Multifunktionsraum eingebaut
Gablingen
Das Gablinger Schloss hat einen neuen Besitzer, und dieser wird das Hochschloss und das Langschloss wieder mit Leben füllen. Wer allerdings das unter Denkmalschutz bestehende Gebäude vom Vorbesitzer erworben hat, wurde auf der Gemeinderatssitzung nicht gesagt – sein Name dürfe, hieß es auf Rückfrage im Gablinger Rathaus, auf seinen Wunsch hin nicht genannt werden. Der Gemeinderat befasste sich nun jedenfalls mit dem neuen Bauantrag des jetzigen Besitzers zum Umbau und zur Sanierung des Schlosses und gab diesem die Zustimmung.
Lange war das Schloss eine verlassene Baustelle. Die Vorbesitzerin, die das Gebäude ebenfalls erworben hatte, hatte Anfang 2012 einen Bauantrag eingereicht mit den planenden Architekten Schafitel/ Felber. Damals erteilte das Landratsamt eine Teilbaugenehmigung zur Sanierung des Hochschlosses und dem Einbau von drei Wohnungen sowie eine weitere Teilbaugenehmigung für ein Garagengebäude mit Heizungsräumen.
Mit der Sanierung war zwar begonnen worden, aber bereits 2013 kam es zum Stillstand auf der Baustelle – wegen familiärer Probleme, wie Architekt Volker Schafitel damals gegenüber unserer Zeitung sagte. Das gesamte Schlossgrundstück wurde nun, wie erst jetzt bekannt wurde, im April dieses Jahres an den neuen Eigentümer verkauft.
Der neue Eigentümer stellte nun einen neuen Bauantrag, der teilwei- se den Planungen der Vorbesitzerin entspricht. Demnach sollen im Hochschloss nun zwei Wohnungen realisiert werden, im Erdgeschoss ist ein Multifunktionsraum mit Saal, Küche und Halle vorgesehen für verschiedene, noch nicht feststehende Nutzungen. Ins Langschloss kommen vier Mietwohnungen. Die für die sechs Wohnungen erforderlichen zwölf Stellplätze sind laut Bauamt Gablingen ebenso nachgewiesen wie zwei Stellplätze für den Multifunktionsraum; geplant ist auch ein Fahrradabstellplatz.
Allerdings – darauf wies Gemeinderat Walter Wörle (SPD/BUFraktion) hin – dürften bei einer eventuellen Veranstaltung im Multifunktionsraum diese beiden Stellplätze nicht reichen. Der Schlossbesitzer solle sich deshalb mit der benachbarten Kirche arrangieren, damit mögliche Besucher auch den Pfarrer-Ledermann-Platz zum Parken nutzen können. Ein Gasanschluss, der für die Kirche geplant ist, soll gleichzeitig ins Schloss zur Beheizung gelegt werden.
Bürgermeisterin Karina Ruf, die die Sitzung in Vertretung des erkrankten Ersten Bürgermeisters Karl Hörmann leitete, freute sich, „dass sich für das Schloss ein neuer Investor gefunden hat.“Änderungen gäbe es nur im Innenbereich.
Der Gemeinderat stimmte dem Bauantrag zu, forderte aber noch die Vorlage eines Stellplatzkonzeptes, in dem die Nutzung des Mehrzweckraums berücksichtigt ist. Da das Schloss unter Denkmalschutz steht, wird auch die Denkmalschutzbehörde noch darüber entscheiden, ob die Sanierung den Richtlinien entspricht.