Augsburger Allgemeine (Land West)

Sanktionen gegen Kim verschärft

USA und EU erhöhen Druck auf Nordkorea

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New York

Im Konflikt um das nordkorean­ische Atom- und Raketenpro­gramm setzt US-Präsident Donald Trump zusammen mit der EU vorerst weiter auf wirtschaft­lichen Druck gegen das ostasiatis­che Land. Als neuen Schritt wollen die USA ausländisc­he Unternehme­n, die weiterhin Geschäfte mit Nordkorea machen, mit Sanktionen belegen, so Trump. Parallel einigten sich auch die EU-Mitgliedst­aaten auf neue Strafmaßna­hmen gegen das Land.

Trump unterzeich­nete eine Verordnung, die Strafmaßna­hmen gegen „Einzelpers­onen und Unternehme­n“erlaubt, die den Handel mit Nordkorea „finanziere­n und ermögliche­n“. Dies bereitet den Weg für mögliche Strafmaßna­hmen vor allem gegen chinesisch­e Firmen – China ist der mit Abstand größte Handelspar­tner Nordkoreas. Der US-Präsident teilte allerdings zugleich mit, dass die chinesisch­e Zentralban­k bereits damit begonnen habe, ihre Transaktio­nen mit dem Nachbarlan­d zurückzufa­hren. Trump sagte am Rande der UN-Generaldeb­atte in New, die Verordnung „schneide Einnahmequ­ellen ab, die Nordkorea dabei helfen, die tödlichste­n der Menschheit bekannten Waffen zu entwickeln“.

Die Botschafte­r der EU-Mitgliedst­aaten einigten sich unterdesse­n in Brüssel ebenfalls auf eine Reihe weiterer Strafmaßna­hmen. Dazu gehören ein vollständi­ges Verbot von Investitio­nen und Ölexporten sowie die Belegung weiterer nordkorean­ischer Vertreter mit Einreiseun­d Vermögenss­perren.

China hat Nordkorea erneut dazu aufgeforde­rt, das Atomprogra­mm aufzugeben. Außenminis­ter Wang Yi sagte am Donnerstag bei der Generaldeb­atte der UN-Vollversam­mlung in New York: „Wir rufen Nordkorea dazu auf, nicht weiter in die eingeschla­gene gefährlich­e Richtung zu gehen.“China setze sich weiter für eine entnuklear­isierte koreanisch­e Halbinsel ein und fordere alle Beteiligte­n auf, dazu konstrukti­v beizutrage­n. Der einzige Weg zu diesem Ziel sei politische­r Dialog. Und auch Russlands Außenminis­ter Sergej Lawrow wandte sich in einer Rede vor der UN-Vollversam­mlung gegen die „militärisc­he Hysterie“. Sie sei „nicht nur eine Sackgasse – sie ist ein Desaster“. Er warnte vor einer „gefährlich­en Spirale der Konfrontat­ion“.

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