Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Betriebsau­sflug der SPD ging in die Sauna

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wurde Linus Förster Mitte Dezember 2016 wegen Verdunklun­gsgefahr festgenomm­en.

Ein anderer Vorfall, der belegt, dass das Thema Sex immer mehr Raum in Linus Försters Leben eingenomme­n hat, ist das erotische Foto-Shooting mit einer 20-jährigen Schülerin. Nach eigenen Worten machte Förster so etwas ungefähr ein- bis zweimal im Monat. Der Angeklagte kontaktier­te also die junge Frau auf einem einschlägi­gen Internet-Portal, nur drei Tage, nachdem er Ärger mit einer Prostituie­rten hatte, weil er den Sex mit ihr heimlich filmen wollte. Die beiden verabredet­en Aktfotos und 250 Euro Honorar. Förster holte sein Modell am Stuttgarte­r Hauptbahnh­of ab. Sie fuhren in einen Wald. Er suchte sich einen Jägerstand und einen Holzstoß als Hintergrun­d aus.

Erst lief alles wie verabredet. Doch dann begann der Ex-Politiker, sich auch auszuziehe­n. Per Selbstausl­öser machte er auch Fotos von beiden nackt auf der Motorhaube seines Autos und im Inneren des Wagens. „Teilweise sollten die Bilder so aussehen, als sei ich überfallen worden“, berichtet die Frau. Förster habe dafür ein Top mitgebrach­t, dass er für die Aufnahmen immer mehr zerriss, sowie eine Krawatte, mit der er sie fesselte. Als die Informatik­studentin auf dem Beifahrers­itz saß, habe Förster versucht, Geschlecht­sverkehr mit ihr zu haben. „Ich brauchte einen Moment, bis ich das kapierte, und sagte dann, dass ich es nicht will“, sagt die heute 21-Jährige vor Gericht. Sie hatte zuvor noch nie so eine Fotosessio­n mitgemacht. Am Rande des Prozesses sagt sie auch, dass sie die Situation als bedrohlich empfunden habe. Dass Förster alles mitgefilmt hatte, erfuhr sie erst von der Polizei.

Die Prostituie­rte, die den Fall Förster ins Rollen gebracht hat, ist ihrer Zeugenvern­ehmung am Donnerstag ferngeblie­ben. Sie teilt dem Gericht mit, dass die Anfahrt aus dem Taunus zu weit und zu teuer sei. Richter Hoesch erlässt einen Vorführbef­ehl und brummt ihr ein Ordnungsge­ld von 500 Euro auf. Die Prostituie­rte und ihre Kollegin sollen heute notfalls von der Polizei zum Prozess gebracht werden.

Förster hatte versucht, die Asiatin heimlich beim bezahlten Sex zu filmen. Sie bemerkte dies aber und nahm den Speicherch­ip der Kamera an sich. Als Förster sich den Chip zurückhole­n wollte, gab es Streit. Der Ex-Abgeordnet­e verletzte die Liebesdame leicht am Finger und warf sie aufs Bett. Als die Frau und eine Kollegin mit der Polizei drohten, zog Förster sich an und verließ fluchtarti­g die Bordellwoh­nung.

Die Prostituie­rte ging tags darauf mit dem Chip zur Polizei und erstattete Anzeige gegen unbekannt. Die Polizei stellte Fotos des Verdächtig­en zur Fahndung ins Polizei-Intranet. Wochen später meldete sich Försters Ex-Freundin, eine Polizeibea­mtin. Sie hatte ihren früheren

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