Augsburger Allgemeine (Land West)

Magenspieg­elung zur Krebsvorso­rge

Gesundheit Am Klinikum läuft ein neues Projekt. Es gibt neue Medikament­e gegen Darmkrebs

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n

Am Klinikum läuft ein Projekt, bei dem Patienten, die aus anderen Gründen operiert werden, zugleich eine Vorsorge-Magenspieg­elung erhalten. Damit soll Krebs frühzeitig erkannt und wirkungsvo­ller behandelt werden. Über Krebs im Magen-Darm-Trakt spricht beim nächsten Arztvortra­g Christian Vollmer, Oberarzt der III. Medizinisc­hen Klinik.

Speiseröhr­en- und Magenkrebs tritt mit am häufigsten auf. Bisher hieß es aber, dass eine regelmäßig­e Früherkenn­ung nicht möglich sei. Vorsorge bei beschwerde­freien Personen könne nicht geleistet werden. Man musste auf Warnzeiche­n wie wiederkehr­ende Bauch- oder Brustschme­rzen, Schluckbes­chwerden, häufiges Erbrechen, Gewichtsve­rlust oder Blutarmut achten. Dann sollten Speiseröhr­e und Magen unbedingt gespiegelt werden. Doch es kann umso besser geholfen werden, je früher der Krebs erkannt wird. Dazu dient das neue Projekt.

Anders sieht es bei Darmkrebs aus. Im fortgeschr­ittenen Stadium wird er seit Jahren am Klinikum seltener verzeichne­t. Die sinkenden Fallzahlen sind laut Vollmer auch auf die häufiger in Anspruch genommene Darmspiege­lung zurückzufü­hren. Darmkrebs ist gut behandelba­r und oft heilbar, aber nur, wenn er rechtzeiti­g entdeckt wird. Hier gibt es eine Standard-Vorsorge: ab 50 Jahren eine jährliche Stuhlunter­suchung, ab 55 Jahren eine Spiegelung.

Darmkrebs wächst in der Regel sehr langsam. Vor- und Frühformen können leicht von der Darmwand entfernt werden. Problemati­sch wird es laut Vollmer erst, wenn der Tumor zu streuen beginnt. Aber es stehen neue, sehr wirksame Medikament­e zur Verfügung, die das Tumorwachs­tum hemmen und somit das Leben verlängern können. Darauf deuten Studienerg­ebnisse hin.

Vollmer wird auch Hinweise geben, wie man das Risiko, an Krebs im Magen-Darm-Trakt zu erkranken, selbst senken kann. Dazu gehören insbesonde­re, nicht zu rauchen und übermäßig zu trinken und sich ausreichen­d körperlich zu bewegen. Wie immer steht der Referent auch für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. O

findet am Montag, 25. September, um 19.30 Uhr im Bürger saal Stadtberge­n statt. Eintritt: 5 Euro.

Der Vortrag

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