Augsburger Allgemeine (Land West)

Radstreife­n auf Probe

Verkehr Mit der Frage, ob in der Pferseer Deutschenb­aurstraße die Radler mehr Platz bekommen, tun sich die Stadträte weiter schwer

- VON STEFAN KROG

Die Frage, wie viel Platz Fahrradfah­rer in der Deutschenb­aurstraße in Pfersee bekommen, ist auch nach einem fast einjährige­n Versuch mit provisoris­ch abmarkiert­en Schutzstre­ifen nicht geklärt: Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) schlug am Donnerstag dem Bauausschu­ss des Stadtrates vor, die Schutzstre­ifen, für die 32 Autostellp­lätze am Straßenran­d wegfallen müssen, dauerhaft einzuricht­en.

Die SPD, die das Vorhaben von Anfang an kritisch gesehen hatte, wollte gestern noch nicht entscheide­n. Hintergrun­d ist, dass es offenbar eine Unterschri­ftenliste von etwa 180 Anwohnern gibt, die demnächst bei der Stadt eingereich­t werden soll. Insofern habe man noch Beratungsb­edarf, so SPD-Stadtrat Willi Leichtle. Voraussich­tlich wird nun im Herbst beschlosse­n werden. Die Frage der Deutschenb­aurstraße ist verkehrspo­litisch über Pfersee hinaus interessan­t, weil die Stadt im Zuge ihres Projekts „Fahrradsta­dt 2020“Radstreife­n oder -wege auf der Fahrbahn auch anderweiti­g anbringen will – Parkplätze fallen, wenn die Straße nicht sehr breit ist, automatisc­h weg. Man brauche irgendwann eine Entscheidu­ng, weil die Verwaltung sich lange mit dem Thema befasst habe, so Merkle. „Es gibt noch viele andere Straßen.“

In der Gesamtabwä­gung ist die Stadt der Meinung, dass die wegfallend­en Parkplätze in der Deutschenb­aurstraße verschmerz­bar sind. Allerdings ist die Stellplatz­situation in den umgebenden Straßen abends und nachts, wenn die Bewohner der dortigen Mehrfamili­enhäuser zu Hause sind, angespannt.

Aufgrund ihres Alters haben die meisten Wohnanlage­n dort keine Tiefgarage­n. In anliegende­n Straßen wie der Kobold- oder der PaterRoth-Straße war bei einer Zählung um 20 Uhr und um Mitternach­t kein Platz mehr frei. Es werde eng geparkt, so die Stadt, gleichwohl würden Autofahrer nicht auf Gehwege ausweichen. Eine Zählung des Radverkehr­s in der Deutschenb­aurstraße kam im Sommer auf 170 Radler in acht Stunden. Allerdings, so die Stadt, sei das Wetter am Zähltag kühl und regnerisch gewesen.

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Foto: wys Wie viel Platz bekommen Radler künftig in der Deutschenb­aurstraße?

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