Augsburger Allgemeine (Land West)
Diese Fahrspur erforderte Beharrlichkeit
Verkehr An der Einmündung nach Reitenbuch kann man nun sicherer nach links abbiegen
Fischach Reitenbuch
Dieser Weg wird kein leichter sein. Diese Textzeile aus einem Popsong von Xavier Naidoo zitierte die Landtagsabgeordnete Carolina Trautner (CSU) gestern bei der Einweihung der Linksabbiegespur der Staatsstraße 2026 nach Reitenbuch zwischen Fischach und Margertshausen. Diese Feststellung symbolisiere trefflich dieses Verkehrsprojekt, meinte sie. Ihr SPD-Kollege im Landtag, Herbert Woerlein, stimmte dem zu. Es sei das Paradebeispiel für Hartnäckigkeit, ergänzte er. Die Beharrlichkeit war in der Tat auf verschiedene Schultern verteilt. Sowohl Bürger als auch Marktgemeinderat und Landespolitiker zogen über alle Parteigrenzen hinweg an einem Strang, um ihr Ziel – eine Linksabbiegespur bei der Abzweigung nach Reitenbuch – zu erreichen.
Immer wieder kam es dort zu Auffahrunfällen. Im Jahr 2015 beispielsweise innerhalb von acht Wochen zu drei Karambolagen, erläuterte Fischachs Bürgermeister Peter Ziegelmeier. Die Folgen: Leichtverletzte und hohe Fahrzeugschäden. Aber auch davor gab es in unregelmäßigen Abständen Zusammenstöße – und für Ziegelmeier nach eigenen Worten „dringender politischer Handlungsbedarf“. Immerhin werde dieser Streckenabschnitt durchschnittlich täglich von rund 7000 Fahrzeugen befahren. Rückenwind erhielt er von der Bürgerschaft. Rund 1300 Unterschriften wurden in wenigen Wochen für eine eigene Linksabbiegespur gesammelt. Um rasch bauen zu können, entschied sich die Marktgemeinde, selbst Bauherr für das Vorhaben zu werden. Die Gemeinde erhält Fördermittel, wenn sie die Kosten für diese Staatsstraßenmaßnahme übernimmt. Fischach hatte mit diesem Programm bereits bei der Realisierung des Radwegs nach Margertshausen positive Erfahrungen gesammelt. „Bei der Umsetzung mussten wir allerdings langen Atem beweisen“, resümierte Ziegelmeier. Er meinte damit unter anderem die teilweise schwierigen Verhandlungen mit dem Freistaat bei den für die Abbiegespur benötigten Grundstücken.
„Die Maßnahme ist auch im Kostenrahmen geblieben“, bilanzierte der Bürgermeister. In Zahlen ausgedrückt: Den Gesamtkosten von rund 220 000 Euro stehen Zuschüsse in Höhe von circa 175000 Euro entgegen.