Augsburger Allgemeine (Land West)
Eine Fülle an Ideen für die Thannhauser
Projekt Studierende der Hochschule Augsburg präsentieren im Thannhauser Heimatmuseum ihre Masterarbeiten. Unkonventionell und doch bodenständig regional
Unkonventionell, zeitgemäß und doch bodenständig regional: So kann man die Ideen der 20 Augsburger Architekturstudenten beschreiben, die sich im Rahmen ihrer Masterarbeit Gedanken zur Stadtentwicklung Thannhausens gemacht haben. Auf Initiative von Manfred Göttner, Vorsitzender des Heimatvereins, hatte Bezirksheimatpfleger Peter Fassl, den Kontakt zur Hochschule Augsburg und Professorin Katinka Temme vermittelt. Nachdem die Arbeiten im Juli im Architekturmuseum Augsburg ausgestellt worden waren und die fünf besten Arbeiten prämiert wurden, hat der Heimatverein diese nun im Heimatmuseum aufgebaut.
Ursprünglich sei die Intention gewesen, die Studenten Ideen für das geplante Brauereimuseum in der ehemaligen Gerberei Kosmanek entwickeln zu lassen. Das Projekt gehe jetzt aber sogar noch einen Schritt weiter und liefere spannende Anregungen und Vorschläge für den gesamten Ortskern. Fassl dankte dem Thannhauser Heimatverein für dessen bemerkenswerte Initiative und das Engagement. Unter den rund 150 bayerischen Heimatvereinen kenne er sonst keinen, der ein altes Haus gekauft habe und dieses entwickeln möchte.
Professorin Katinka Temme dankte dem Heimatverein für die angenehme Zusammenarbeit. Es sei ihr Anliegen gewesen, sich sensibel und unvoreingenommen mit dem Ort auseinanderzusetzen. Den Studierenden habe man deshalb auch nur wenige Vorgaben gegeben. „Bei der Entwicklung von Visionen halte ich es für wichtig, den Kontext auch mal auszuklammern.“
In einem weiteren Planungsschritt könnten sich dann, vergleichbar mit einem Puzzle, Vision und Realität annähern. Genau ein solches Puzzle haben die Studierenden als Modell für die Stadt entwickelt. Neben eindrucksvollen Modellen der einzelnen Arbeiten bietet das Stadtmodell die Möglichkeit, den aktuellen Bestand herauszunehmen und die Neuentwicklung einzusetzen. Dieses Modell würde man gerne auch der Stadt zur Verfügung stellen, sagte Temme. Dies begrüßte der Vierte Bürgermeister der Stadt, Werner Kößler: „Wir sollten die Ideen und Anregungen ernst nehmen und seriös betrachten.“Die Arbeiten der Studierenden beinhalteten „immens viele Ideen“für die Weiterentwicklung des Ortskerns.
Zehn der 20 Arbeiten befassen sich mit der Entwicklung der alten Gerberei am Mühlbach, die anderen Arbeiten betrachten beispielsweise den Kirchvorplatz oder Areale in der Bahnhofstraße. Alle Projekte eint der Gedanke, Gemeinschaft, Kultur, Heimat und Identität für die Bürger zu schaffen. Für den Heimatverein geht es jetzt darum, die Ideen zu bewerten und Möglichkeiten für die Entwicklung des Brauereimuseums auszuloten.