Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Region verfügt seit 1991 über eine Autonomie
die USA und ihre Verbündeten zu ihrem Schutz eine Flugverbotszone im Nordirak verhängten. Ein Jahr später gründeten die Kurden ein Parlament und eine eigene Regierung. 2005 wurde Kurdistan offiziell Autonomieregion und Massud Barsani zum Präsidenten gewählt.
Al-Abadi sagte vor dem Parlament, seine Regierung werde ihre Macht mit der Kraft der Verfassung in den kurdischen Autonomiegebieten durchsetzen. Zugleich verlangte er von der Kurden-Führung, alle Gebiete an die Zentralregierung zurückzugeben, die die kurdischen Peschmerga-Kämpfer während des Kampfes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unter Kontrolle gebracht hatten. Dabei geht es um Regionen im Nordirak, auf die sowohl die Zentralregierung als auch die Kurden Anspruch erheben. Dazu zählt etwa die ölreiche Provinz Kirkuk. Die Peschmerga waren dort eingerückt, nachdem die Armee 2014 vor dem IS geflohen war.
Außer der Zentralregierung in Bagdad sind auch die Nachbarländer Türkei und Iran gegen die Eigenständigkeit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte umgehend mit einem Ende des Ölexports über sein Land und mit einer militärischen Intervention. Die Türkei und der Iran befürchten Auswirkungen auf die Autonomiebestrebungen der Kurden in ihren eigenen Ländern.