Augsburger Allgemeine (Land West)
Zum ersten Mal: die Martinstage
Neues Literaturfestival zum Luther-Jubiläum
Das Format stammt aus Hamburg und soll sich nun auch in Augsburg bewähren: Vom 11. bis 15 Oktober wird es hier erstmals „Martinstage“geben. Dieses Literatur- und Gesprächsfestival soll heutige Themen in Beziehung zur Gedankenwelt des Reformators Martin Luther setzen. Die fünf Veranstaltungen der Augsburger Martinstage sind hochkarätig besetzt, zum Beispiel mit den Schriftstellern Feridun Zaimoglu, Franzobel und dem Sprachforscher Dieter Borchmeyer.
Heiß hergehen wird es bereits am ersten Abend (Mittwoch, 11. Oktober, 19 Uhr, Rokokosaal Fronhof) beim Thema „Leidenschaft: Luther und die Deutschen“. Es lesen Borchmeyer („Was ist deutsch?“), Zaimoglu („Evangelio – ein Lutherroman“), Pascal Richmann („Über Deutschland, über alles“).
Die darstellende Kunst stellt der zweite Abend (Donnerstag, 12. Oktober, 19 Uhr, Filmsaal Zeughaus) ins Zentrum: „Und wenn die Welt voll Teufel wär“. Dramaturgin EvaMaria Bertschy (Hate Radio), Charlotte Klonk, die Regisseurin Jule Ronstedt und der Journalist und Autor Ronen Steinke reden über Gewalt und Gerechtigkeit in der Kunst.
„Wahrheit oder Pflicht?“heißt es am Freitag, 13. Oktober (19 Uhr, Kleiner Goldener Saal). Mit dem Wissenschaftspublizisten Ernst Peter Fischer, Autor Franzobel („Das Floß der Medusa“) und Kathrin Hartmann („Aus kontrolliertem Raubbau“). Musikalisch ist der Samstag, 14. Oktober (19 Uhr, Jazzclub Augsburg, Philippine-WelserStraße) angelegt. Als „Glückssucher“treten Titus Arnu, Thomas Schwarz, die Lyrikerin Silke Scheuermann, die Sängerin Cleo Steinberger und Günther Brackmann auf.
In das 16. Jahrhundert und die Neue Welt geht es am letzten Festivaltag, dem Sonntag, 15. Oktober (11.30 Uhr, Hotel am Alten Park, Großer Saal). Dort diskutieren der Kunsthistoriker Thomas Eser (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg), Stadtdekanin Susanne Kasch, Wissenschaftsredakteur Kai Michel und der Evolutionsbiologe und Anthropologe Professor Carel van Schaik (Zürich) darüber, dass die Reformation im Grund parallel zur Entdeckung der Neuen Welt verlief.
Veranstaltet wird das Festival vom Friedensbüro der Stadt Augsburg unter Federführung von Christiane Lembert-Dobler. Unterstützt wird sie dabei von der Hamburger Kuratorin Barbara Heine. O
Tickets gibt es beim AZ Kartenser vice, Maximilianstraße 3, Tel: 0821/777 3410