Augsburger Allgemeine (Land West)
Heime machen über drei Millionen Euro Minus
Pflege Das Jahresergebnis der städtischen Altenhilfe ist besser als erwartet, aber nicht so gut wie im Vorjahr
Die städtischen Altenheime haben auch im Jahr 2016 ein kräftiges Minus eingefahren: Das negative Ergebnis beträgt 3,54 Millionen Euro. Dennoch liegt das Defizit 13,4 Prozent unter den Prognosen. Das freut die Stadt: „Die erzielten Einsparungen von mehr als einer halben Million Euro – bei einem für das Wirtschaftsjahr 2016 geplanten Jahresverlust in Höhe von 4,08 Millionen Euro – sind ein schlagkräftiger Beweis für die Konsolidierung des Eigenbetriebes Altenhilfe“, erklärte Susanne Greger, Werkleiterin der Altenhilfe. Sie sieht in dem Ergebnis einen deutlichen Beleg dafür, dass der eingeschlagene Kurs, unrentable und nicht mehr zeitgemäße Einrichtungen durch bedarfsgerechte und moderne Pflegeplätze zu ersetzen, ein Erfolgsrezept ist.
Seit Bestehen des Eigenbetriebs Altenhilfe sieht es mit den Finanzen schlecht aus. Im Jahr 2015 lag das Minus bei drei Millionen Euro. Damals wurde es als Erfolg gewertet, da es das beste Ergebnis überhaupt war. 2008 lag das Defizit noch bei sieben Millionen.
Warum ist das Ergebnis 2016 schlechter als das von 2015? Nach Auskunft der Stadt liegt das an der Schließung des Jakobsstifts, dem Umzug ins Hospitalstift und an den Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten der verschiedenen Einrichtungen. Ein weiterer Grund: Die Kosten, die durch die Evakuierung während der Bombenentschärfung entstanden.
Zudem sei laut Sozialbürgermeister Stefan Kiefer (SPD) die städtische Umlagebelastung – also Saldo aus Abführungen an und Zuschüssen von der Stadt – im Jahr 2016 für den Eigenbetrieb Altenhilfe die höchste in der Geschichte des Eigenbetriebs gewesen. Kiefer: „Sie war um 900 000 Euro höher als im Vorjahr“. Ab 2017 werde dieser Einfluss für die Ergebnisse des Eigenbetriebs neutral sein, das habe der Stadtrat bereits beschlossen.
„Gemessen daran ist das Ergebnis ermutigend“, so Sozialbürgermeister Kiefer. „Alle diese Belastungen liegen im laufenden Jahr nicht mehr vor, weshalb ein weiterer großer Sprung nach vorn im Jahr 2017 jetzt schon sicher ist.“Auf Basis der Zahlen des Jahres gehe Kiefer davon aus, dass die Konsolidierung des Eigenbetriebes noch im Laufe dieser Stadtratsperiode (bis 2020) erfolgreich abgeschlossen werden kann.
Dafür würde auch sprechen, dass im laufenden Wirtschaftsjahr 2017 der Auslastungsgrad in allen Häusern der Altenhilfe überdurchschnittlich konstant sei und die vorhandenen Pflegeplätze zu über 97 Prozent belegt sind.