Augsburger Allgemeine (Land West)
In Dinkelscherben fällt kein Schuss mehr
Freizeit Die Paintball-Halle ist momentan ungenutzt. Wie es dort weitergeht, ist unklar
Dinkelscherben
Nach fünf Jahren ist Schluss – das Paintball-Team der Black Panthers Augsburg ist aus ihrer Dinkelscherber „Arena“ausgezogen. Den Pachtvertrag haben sie nicht verlängert. „Es hatte vor allem private Gründe“, erklärt Florian Guttenberger, der für die Pressearbeit des Vereins zuständig ist. Und fügt hinzu: „Viele unserer Spieler kommen in das Alter, in dem mit der Familienplanung begonnen wird.“Deswegen wäre es schwierig geworden, weiterhin eine eigene Halle zu betreiben. Seitdem trainiere die Mannschaft an unterschiedlichen Standorten, in Günzburg, aber auch im mittelfränkischen Uffenheim.
Auch Sven Biesinger, der die U-19-Nationalmannschaft trainiert, hat nun eine weitere Anfahrt. „Natürlich war es praktisch, die Halle so nahe bei sich zu haben“, berichtet er. Und nennt weitere Vorteile: „Für die Weiterentwicklung der Technik und Jugendsichtung war Dinkelscherben sehr gut geeignet.“
Die Halle habe aber für die Ansprüche der Nationalmannschaft nicht genug zu bieten, denn es fehle das Außenfeld. Dieses sei unverzichtbar für die Vorbereitung auf große Turniere wie die U-19-Weltmeisterschaft, die vergangenes Wochenende in Paris stattgefunden hat. Dort ist die Mannschaft gegen den späteren Weltmeister England im Viertelfinale ausgeschieden. Vorbe- reitet hatte sich die Paintball-Mannschaft in einer Halle in Würzburg, bei der es auch den wichtigen Außenbereich gibt. Hätte das Team weiterhin in Dinkelscherben üben wollen, dann wäre wegen des fehlenden Außenbereichs eine Ausweichhalle nötig gewesen.
„Weite Fahrten zum Training sind in der Paintball-Szene nicht ungewöhnlich“, erklärt Guttenberger. Das liege vor allem daran, dass Paintball von vielen Menschen nicht als Sport verstanden wird. Deswegen erteilten auch nur wenige Gemeinden Genehmigungen an die Vereine, so Guttenberger. Die Halle in Dinkelscherben war recht nah und auch gut ausgestattet, „deswegen war der Abschied schade“.
Die Black Panthers wollten selber einen Nachmieter suchen. Sie haben Tausende Arbeitsstunden in ihr Projekt investiert und wollten es in guten Händen wissen: „Wir haben versucht, einen geeigneten Nachfolger zu finden, leider erfolglos“, sagt Florian Guttenberger. Verpflichtet waren sie als Pächter dazu aber nicht gewesen. Wie es in Zukunft mit der Halle, die seit 2008 für Paintball genutzt wird, weitergeht, ist unklar. Noch steht sie leer. Vom Eigentümer war keine Stellungnahme zu bekommen. Auch die Gemeinde konnte keine Auskunft geben.