Augsburger Allgemeine (Land West)
Kontrolle mit Augenmaß
Jeder hat es schon einmal erlebt: Man stellt Sperrmüll nach draußen und am Morgen fehlt dies und das. Ein Fahrrad vielleicht. Oder ein Stuhl. Stört das? Nein, denn man wollte Rad oder Stuhl ja loswerden und hat daher die Sperrmüllabfuhr bestellt. Daher ist es richtig, dass die Stadt beim Sperrmüll-Stöbern mit Augenmaß vorgeht.
Es gibt leider Menschen, die aus Not mitnehmen müssen, was andere auf den Müll geworfen haben. Und es gibt Menschen, die aus vermeintlichem Abfall schöne neue Dinge entstehen lassen. Sie zu bestrafen wäre der falsche Weg. Zugleich ist es verständlich, dass die Stadt Handlungsbedarf sah.
Wenn gewerbsmäßig ganze Straßenzüge nach wertvollem Sperrmüll abgesucht werden, ist das doppelt ärgerlich: Durchwühlte Haufen sehen nicht nur unschön aus, sondern sorgen auch für zusätzliche Arbeit und mehr Kosten, die alle Gebührenzahler zu tragen haben. Gleichzeitig fehlen die Einnahmen aus dem Verkauf von Wertstoffen. In der Summe macht es den Augsburger Sperrmüll-Service teurer, der im Übrigen sehr gut ist. Man kann in Augsburg Sperrmüll nicht nur kostenlos abgeben, auch die Abholung von zu Hause ist gratis.
Das ist sehr angenehm. Und zugleich ist es absolut unverständlich, warum dennoch Sperrmüll einfach so am Straßenrand landet. Ein Anruf genügt. Einfacher geht es kaum.