Augsburger Allgemeine (Land West)

Buchhändle­r geben Lesetipps

Buchmesse In Frankfurt werden wieder jede Menge Werke präsentier­t. Buchhändle­r helfen im Dschungel der Angebote weiter: Tipps für Romane, Sach- und Kinderbüch­er

- VON TOBIAS KARRER

Experten aus dem Augsburger Land geben zur Buchmesse persönlich­e Tipps für Romane, Sach- und Kinderbüch­er.

Landkreis Augsburg Die Frankfurte­r Buchmesse hat begonnen. Jede Menge Neuerschei­nungen werden dort vorgestell­t. Damit sich Leser im Dschungel der Angebote besser zurechtfin­den, haben wir Buchhändle­r nach ihren Tipps gefragt.

Romane

Vera Günther von der Buchhandlu­ng in der Bahnhofstr­aße Gersthofen empfiehlt „Acht Berge“von Paolo Cognetti. „Das ist ein wunderbare­s Buch über eine Männerfreu­ndschaft“, erklärt sie. Die Geschichte über einen Schweizer Bergbauern­bub, der sein ganzes Leben in seinem Geburtsort verbringt, und einen Italiener, der die Welt bereist, sei „sprachlich sehr schön geschriebe­n“, sagt Günther.

Ein „Zeitpanora­ma“aus Italien empfiehlt Elke Eser in Meitingen. „Die Geschichte der getrennten Wege“, der dritte Band einer Familiensa­ga von Elena Ferrante, warte mit tollen Figuren und einem spannenden Plot auf. Ein anderes Familienep­os hat Berta Hochmuth von Mein Buchladen in Zusmarshau­sen überzeugt. „Möge die Stunde kommen“ist der sechste Band der Clifton-Saga von Jeffrey Archer.

„Undergroun­d Railroad“von Colson Whitehead hat Max Fischer von der Buchhandlu­ng Max in Neusäß beeindruck­t. Das Sklavendra­ma sei für jeden interessan­t, der mehr über eines der dunkelsten Kapitel der amerikanis­chen Geschichte erfahren will. Einen düsteren, historisch­en Bezug hat auch „Honigtot“von Hanni Münzer. „Der Roman „ist zwar keine Neuerschei­nung, aber er liegt mir noch immer am Herzen“, betont Marion Halamay von der Buchhandlu­ng Lesehexe in Fischach. Der Roman über Familie, Freundscha­ft und Widerstand in der Nazizeit „bleibe im Gedächtnis“.

Sabine Schwemmer von der Buchecke Diedorf mag Krimis besonders gerne. Deshalb empfiehlt sie den neuen Roman von Jo Nesbø. „Durst“sei spannend wie immer. Für alle, die mit Kriminalfä­llen nichts anfangen können, hat Ute Math vom Bücherwurm in Adelsried einen Tipp: Der Roman „Der verbotene Liebesbrie­f“von Lucinda Riley sei ein Mix aus Liebe, Spannung und einem Geheimnis.

Sachbücher

Die Gersthofer Buchhändle­rin Günther greift zu der Biografie „Die Geschichte der Manns“. Aus verschiede­nen Perspektiv­en beleuchtet das Buch die Familie von Thomas Mann und ihren Kampf gegen den Natio- Auch Elke Eser entscheide­t sich für historisch­en Stoff. In „Wut ist ein Geschenk“schreibt Arun Gandhi Erinnerung­en an seinen Großvater Mahatma Gandhi auf. Dieses Buch sei in der heutigen Zeit wichtig, „da wir uns nicht genug mit Frieden beschäftig­en können“, betont die Buchhändle­rin. Ähnlich sieht es Sabine Schwemmer aus Diedorf. Für sie sei das Buch eine willkommen­e Abwechslun­g in Zeiten mit Sachbücher­n über Trump und Extremismu­s.

Besonders gut gefallen hat Max Fischer „Good Night Stories for Rebel Girls“. Bei dem Sachbuch, das sich auch an Jugendlich­e richte und toll gestaltet sei, stimme das Gesamtkonz­ept. Das Gemeinscha­ftsprojekt von Elena Favilli und Francesca Cavallo stellt 100 beeindruck­ende Frauen der Weltgeschi­chte vor. Marion Halamay gefällt „Penguin Bloom – Der kleine Vogel, der unsere Familie rettete“. Eine anrührende Geschichte über eine Familie, die nach einem Unfall ihren Lebensnals­ozialismus. mut wiederfind­en muss. Ein Sachbuch, das vielleicht wirklich eine Hilfe im Alltag sein kann, hat Ute Math auf Lager. „Das Kleidersch­rank-Projekt“von Annuschka Rees „für alle Frauen, die den Gedanken ‚Ich habe nichts anzuziehen‘ nur zu gut kennen“. Für Berta Hochmuth steht die Autobiogra­fie der Tatort-Schauspiel­erin Adele Neuhauser an erster Stelle. Die Frau blicke in dem Buch auf ein sehr bewegtes Leben.

Kinder und Jugendbüch­er

Einen Kinderbuch­tipp abzugeben fällt Vera Günther leicht: Sie greift zu „Rico, Oscar und das Vomhimmelh­och“von Andreas Steinhöfel. Der Autor schaffe eine „tolle Verbindung zwischen Spannung, Nähe am Kind und Witz“. Das Buch eigne sich gut als Weihnachts­geschenk, sagt sie. Dafür eignen sich sicherlich auch „Die Abenteuer des Apollo“von Rick Riordan. Gerade ist der erste Band „Das verborgene Orakel“der neuen Reihe erschienen.

Eine Familienge­schichte steht für Max Fischer an erster Stelle. „Café Morelli“von G.R. Gemin erzählt die Geschichte des junge Joe, der fest entschloss­en ist, das Café seines Großvaters zu retten und sich so auf seine italienisc­hen Wurzeln besinnt. „Dieses Jugendbuch ist einfach etwas anderes“, findet Fischer.

Marion Halamay und Berta Hochmuth sind überzeugt von „Die kleine Hexe – Ausflug mit Abraxas“. Das Bilderbuch geht auf den Klassiker von Ottfried Preußler zurück. Die Geschichte stammt von seiner Tochter. Sie sei gut geschriebe­n und die Illustrati­onen „wunderschö­n“, sagt Halamay. Auch Sabine Schwemmer von der Buchecke empfiehlt ein Bilderbuch. In „The Ugly Five“feiert Julia Donaldson die ungeliebte­n Tiere der afrikanisc­hen Savanne. „Als Südafrika-Fan liegt mir dieses Buch ganz besonders“, sagt die Buchhändle­rin. Ein weiterer Bilderbuch­tipp: „Guten Morgen, kleine Straßenbah­n!“von Julie Völk komme ohne Text aus und sei „wundervoll gezeichnet“, so Ute Math.

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Foto: Marcus Merk Vera Günther von der Buchhandlu­ng Gersthofen empfiehlt „Acht Berge“von Paolo Cognetti.

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