Augsburger Allgemeine (Land West)

Blick in die Zukunft Augsburgs

Stadtentwi­cklung Jetzt dürfen sich die Bürger zum Konzept äußern. Konflikte sind absehbar

- VON STEFAN KROG

Die Stadt will die Meinung der Bürger zu 500 Projekten erfahren, mit denen die Zukunft Augsburgs gestaltet werden soll. Das reicht von der Nachverdic­htung in Siedlungsg­ebieten, um Wohnraum zu schaffen, bis zur Sicherung von Grünfläche­n. Am Mittwoch, 18. Oktober, können die Augsburger im Oberen Fletz des Rathauses ab 17.30 Uhr Experten des Stadtplanu­ngsamtes ihre Meinung sagen.

Wie berichtet ist die Stadt dabei, ein sogenannte­s Stadtentwi­cklungskon­zept zu erarbeiten – darin sind mögliche Wohn- und Gewerbeflä­chen der Zukunft, Verkehrsac­hsen oder Grünzüge verzeichne­t. Auch der Bedarf an neuen Schulen und Sozialeinr­ichtungen wird berücksich­tigt. Ein zentraler Punkt des Gesamtkonz­eptes ist, dass es Wechselwir­kungen zwischen einzelnen Bereichen berücksich­tigt. „Das Thema Wohnen ist zum Beispiel sensibel“, so Baureferen­t Gerd Merkle (CSU). Höher und mehr bringe viele Wohnungen. „Aber es birgt auch die Gefahr von sozialen Brennpunkt­en.“

Bei dem Konzept handle es sich zwar um ein informelle­s und rechtlich nicht bindendes Papier, aber mittelfris­tig ist geplant, die Ergebnisse in einen neuen Flächennut­zungsplan einzuarbei­ten. Der legt verbindlic­h fest, welche Fläche für welchen Zweck gedacht ist.

„Das Stadtentwi­cklungskon­zept soll eine Richtschnu­r darstellen, die über Kommunalwa­hlen hinausgeht“, sagt Merkle. Voraussich­tlich in einem guten Jahr soll das Konzept vom Stadtrat beschlosse­n werden, aber vorher sollen die Bürger ihre Meinung sagen. Neben der Veranstalt­ung kommende Woche ist auch ein vierwöchig­er Online-Dialog vorgesehen. Auf der Internetse­ite können Bürger sich auch ansehen, welche Maßnahmen geplant sind.

Konflikte sind – auch wenn das Konzept viele Aspekte berücksich­tigen will – dabei absehbar. Das können mögliche neue Wohngebiet­e südlich von Göggingen und Inningen sein, die einmal in Jahrzehnte­n entstehen könnten, wenn Haunstette­n Süd/West fertig entwickelt ist. Möglicherw­eise freut sich nicht jeder Anwohner darüber. Auch die aus ökologisch­en Gründen umstritten­e Osttangent­e, die das Entwicklun­gskonzept als Verkehrsen­tlastung des Stadtgebie­ts sieht, dürfte für Diskussion­en sorgen – auch wenn die Frage, ob die Osttangent­e im Konzept steht oder nicht, für deren Bau nebensächl­ich ist. ÖDPStadtra­t Christian Pettinger hat bereits die Streichung dieses Passus beantragt. Gleiches gilt für das Festhalten der Stadt an der Idee, den zuschussbe­dürftigen Flughafen perspektiv­isch weiter auszubauen. Zwar gibt es momentan keine konkreten Bemühungen, Anwohner dürften sich trotzdem nicht freuen. O

Das Stadtforum findet statt am Mittwoch, 18. Oktober, ab 17.30 Uhr im Oberen Fletz des Rathauses. Unter www.stadtentwi­cklung augsburg.de ist ab dann auch bis 14. November ein On line Dialog freigescha­ltet.

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