Augsburger Allgemeine (Land West)
Hussein K. soll Opfer aufgelauert haben
Gericht Ermittler in Freiburger Mordprozess: Tatort bot Bild des Grauens
Freiburg
Nach dem Sexualmord an der 19 Jahre alten Studentin Maria L. in Freiburg hat sich den Ermittlern am Tatort ein Bild des Grauens geboten. Es habe sichtbare Spuren der Gewalt gegeben, sagte ein Kriminaltechniker der Polizei gestern vor dem Freiburger Landgericht. Die Leiche habe nahezu unbekleidet im Wasser des Flusses Dreisam gelegen, Slip und Jeans lagen am Ufer.
Angeklagt ist der unbegleitete minderjährige Flüchtling Hussein K., der in Freiburg bis zu seiner Festnahme im Dezember 2016 bei einer Pflegefamilie lebte. Er hat bereits zugegeben, im Oktober 2016 die Studentin vergewaltigt und getötet zu haben.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Hussein K. seinem Opfer auflauerte und es dann eine Böschung hinunter zum Fluss zerrte. Maria L. war nachts mit dem Fahrrad alleine unterwegs von einer StudentenParty nach Hause.
Wie alt Hussein K. tatsächlich ist, könnte im November festgestellt werden. Dann würden zwei Gutachten erörtert, wie ein Gerichtsspre- cher gestern sagte. Die Staatsanwaltschaft hält Hussein K. für mindestens 22 Jahre alt; er selbst räumte ein, bei der Tat älter als 17 gewesen zu sein. Wie alt genau, verriet er nicht. Er war im November 2015 ohne amtliche Dokumente nach Deutschland gekommen. Sein Alter ist entscheidend für die Höhe der Strafe. Ein früherer Freund sagte gestern als Zeuge vor Gericht, Hussein K. habe sein Alter ihm gegenüber mit 24 angegeben. Das Urteil soll im Dezember gesprochen werden.