Augsburger Allgemeine (Land West)

Rot für Videobewei­s

Kritik Ex-Referee Heynemann spricht von Arbeitspla­tzbeschaff­ung für Schiedsric­hter

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Leipzig

Der frühere Bundesliga­Schiedsric­hter Bernd Heynemann hat den Videobewei­s im Fußball scharf kritisiert. „Er ist in seiner aktuellen Darreichun­gsform ungenießba­r. Wir brauchen kein Big Brother. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das Ganze eine Arbeitsbes­chaffungsm­aßnahme für Ex-Schiris ist“, sagte der 63-Jährige der Leipziger Volkszeitu­ng.

Heynemann leitete in seiner Karriere 151 Partien in der Bundesliga, 14 Länderspie­le und 42 Europapoka­lspiele sowie 98 DDR-Oberligasp­iele. Für den Magdeburge­r müsse die Hoheit der Entscheidu­ngsgewalt beim Schiedsric­hter bleiben, sonst könnten die Assistente­n im Kölner Videostudi­o gleich die Gesamtleit­ung des Spiels übernehmen. „Es soll nur bei glasklaren Fehlentsch­eidungen eingegriff­en werden, jetzt meldet sich bei Foul XY ein Mann im Ohr und sagt: Wir sehen das etwas anders als du. Der Ermessenss­pielraum des Schiedsric­hters wird beschnitte­n“, monierte Heynemann. Heynemann will die Klubs mehr in die Verantwort­ung nehmen. So könnte wie zum Beispiel im Tennis, wo Spieler pro Satz dreimal das sogenannte „Hawk Eye“zur Überprüfun­g von Entscheidu­ngen nutzen können, jedes Team pro Spiel zweimal den Videobewei­s anstrengen. Ansonsten sollten sich die Videoassis­tenten weitestgeh­end raushalten. In der Bundesliga wird seit dieser Saison der Videobewei­s genutzt und er wird kontrovers diskutiert.

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Foto: dpa Lehnt den Videobewei­s in seiner jetzigen Form ab: der ehemalige Bun desliga Schieds richter Bernd Heynemann.

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