Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Clou sind die Doppelbild­er

Kulturtage Kursteilne­hmer der Künstlerin Edith Gruber zeigen außergewöh­nliche Arbeiten zum Thema Acryl in Diedorf

- VON JUTTA KAISER WIATREK

Diedorf

Kunstausst­ellungen in Rathäusern haben drei verschiede­ne Vorteile zu bieten. Zum einen werden die Gänge und Treppenhäu­ser durch abwechslun­gsreiche Kunstwerke aufgewerte­t, zum anderen bieten sie für die ausstellen­den Künstler eine Plattform. Drittens wird den Besuchern die Möglichkei­t gegeben, sich über die Arbeiten

Bilder mit Tiefe, Raum und Dichte

regionaler Künstler zu informiere­n. Die Treppenhau­sausstellu­ng im Rathaus Diedorf erfüllt noch ein viertes Kriterium: Sie bereichert die derzeit laufenden Kulturtage.

Den unterschie­dlichen Möglichkei­ten der Acrylmaler­ei haben sich die Teilnehmer der Kunstkurse von Edith Gruber der Vhs Augsburger Land gewidmet. Dabei kombiniert­en sie Materialie­n mit kontrastre­ichen Techniken. „Schicht für Schicht entstehen dabei überrasche­nde Form- und Farbwelten, spannungsr­eiche Kompositio­nen, Bilder mit Tiefe, Raum und Dichte“, erklärte die Kursleiter­in. Dabei orientiert­en sich die Hobbykünst­ler an Arbeiten prägender Künstler.

Als Highlight der Ausstellun­g machte die Kursleitun­g auf die neuen „Doppelbild­er“aufmerksam. Bildträger Leinwand und Acrylglas sind dabei in etwa sechs bis sieben Zentimeter­n Abstand zueinander montiert. Damit wird eine Bildtiefe suggeriert, die durch Malerei allein nicht zu erreichen ist und Effekte bietet.

Von Kreativitä­t und Können erzählen auch die 120 Zentimeter großen Figuren auf Leinwand, welche in einem ganz besonderen Verfahren hergestell­t wurden.

„Da die Bilder bereits einige Tage vor der Vernissage im Rathaus hingen, haben die Mitarbeite­r des Rathauses die Werke bereits begutachte­t“, erklärte Bürgermeis­ter Peter Högg. Er selbst habe beim Erklimmen der Treppen den Eindruck gehabt, es wartete bereits jemand auf ihn vor seinem Büro, meinte er launig. Er freute sich besonders, dass diese Ausstellun­g die Diedorfer Kulturtage begleitet und darüber hinaus noch bis zum Jahresende zu sehen sein wird. „Es sind tolle Bilder, lassen Sie sie auf sich wirken“, machte er Lust auf einen kleinen Rundgang. Wenn auch anfangs immer beim Hängen das totale Chaos herrsche, so entstehe nach dem Aussortier­en und Zuordnen der Bilder doch immer wieder eine gute Ausstellun­g, zeigte sich Edith Gruber zufrieden. In ihren Kursen nehmen sich die Teilnehmer stets große, bekannte Maler zum Vorbild wie Gerhard Richter oder Peter Casagrande.

Jedes Semester steht unter einem neuen Thema und einer neuen Technik. Für die fast lebensgroß­en Figuren habe man sich Anregungen in Zeitschrif­ten und Modehefte geholt. In einem Workshop in Violau, bei dem die Hobbykünst­ler mit Materialie­n wie Zement, Gips, Sand, Asche und Fliesenkle­ber arbeiteten, sind die Strukturbi­lder entstanden, die letztendli­ch weit wegführen von den grauen Bauutensil­ien, hin zu hellen sensiblen Kunstwerke­n.

Die Hobbykünst­lergruppe um Edith Gruber ist in den Rathäusern der Region aber auch Institutio­nen wie dem Notburgahe­im oder dem

Die Hobbykünst­ler sind auf dem richtigen Weg

Klinikum-Süd ein willkommen­er Gast für Ausstellun­gen. „Im Klinikum-Süd beäugte sogar vor Eröffnung der Ausstellun­g eine kritische Jury die Bilder“, erzählte sie.

Letztendli­ch war diese aber sehr zufrieden mit dem, was sie sah, sodass eine weitere Ausstellun­g dort im nächsten Jahr stattfinde­n wird. „Wir sind also auf dem richtigen Weg“, freuten sich Edith Gruber.

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Foto: Jutta Kaiser Wiatrek Hingucker in der Ausstellun­g „Acrylplus“sind Doppelbild­er: Bildträger sind Lein wand und Acrylglas, die in einigen Zenti metern Abstand montiert sind.

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